Champions League: Hoeneß motiviert Dortmund
Der Bayern-Präsident will im Halbfinale den BVB.
Turin/Düsseldorf. Es lag die Nacht in Turin hinter dem Präsidenten des FC Bayern, ein zweiter 2:0-Sieg gegen Juventus, ein dominanter Halbfinaleinzug in der Champions League. Uli Hoeneß war berauscht vom Erfolg und gab also bereitwillig Auskunft, wen er sich denn nun im Halbfinale wünsche: „Dortmund wäre jetzt schön. Wir wollen ins Endspiel. Und wenn Sie mich fragen, ich glaube, Dortmund wäre der Gegner, bei dem wir am meisten Chancen haben“, sagte Hoeneß und legte nach: „Meinen Sie, dass Dortmund besser ist als Real oder Barcelona? Ich glaube nicht.“ Dann verließ der 61-Jährige „total“ stolz den Salone delle Feste des Mannschaftshotels in Turin.
In Dortmund blieben die Worte des bayrischen Patrons vom Donnerstag nicht ohne Widerhall. „Die vergangenen Jahre haben ja gezeigt, dass wir gegen die Münchner durchaus das ein oder andere Spiel gewinnen können“, sagte Borussia-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke der Zeitung „Die Welt“. Vor der heutigen Auslosung des deutsch-spanischen Halbfinals in Nyon mit Bayern, Dortmund, dem FC Barcelona und Real Madrid reagierte auch Jürgen Klopp: „Es ist nachvollziehbar, dass sie selbstbewusst sind. Ich bin ehrlich gesagt immer dankbar, wenn man mir Vorlagen gibt.“
Ein ganzes Motivationspaket haben die Münchner also gen Westfalen geschickt. Dabei könnte der BVB durchaus gnadenlos zurückschlagen. Denn wie viel zählt der Meistertitel oder das Double, wenn der FC Bayern in der Königsklasse ausgerechnet gegen Klopps Eleven ausscheidet?
Die über 300 Bankettgäste der Bayern in Turin vergaßen solche Gedanken bei Garganelli in Muschelsoße, Beef Stroganoff oder Antipasti. „Bayern ist von einem anderen Planeten“, schrieb „La Repubblica“ in Italien. „Wir sind gegen eine Mannschaft ausgeschieden, die alles mitbringt, um den Titel zu gewinnen“, sagte Italiens Torwartlegende Gianluigi Buffon. Dessen Trainer Antonio Conte prophezeite: „Bayern wird über die kommenden Jahre eine der besten Mannschaften in Europa sein.“ Das letzte Wort gebührte Bayern-Ehrenpräsident Franz Beckenbauer. Warum Dortmund der richtige Gegner sei? „Weil Bayern dann weiterkommt.“ dpa/kup