Die Nachrichtenagentur dpa erinnert an einige denkwürdige Begegnungen:

1973/74: Klassenkampf (FC Bayern München - Dynamo Dresden)

Gleich zweimal kam es in dieser Saison zu deutsch-deutschen Duellen. Doch im Klassenkampf der Systeme ist weniger das Achtelfinale im UEFA-Pokal zwischen Fortuna Düsseldorf und Lok Leipzig (2:1, 0:3) im kollektiven Fußball-Gedächtnis geblieben, sondern das brisante Duell FC Bayern gegen Dynamo Dresden. Im Olympiastadion machen die Bayern aus einem 1:3 noch ein 4:3. Vor dem Achtelfinal-Rückspiel in Dresden erhöht Präsident Neudecker mehrfach die Prämie - übernachtet wird nicht in Sachsen, sondern in Hof. Das gegenseitige Misstrauen war groß. Durch ein 3:3 im Rudolf-Harbig-Stadion kommt Bayern weiter und gewinnt später erstmals den Landesmeister-Cup.

1979/80: Deutscher UEFA-Cup (Finale Frankfurt - Mönchengladbach)

Deutscher war ein Europacup nie. Vor 33 Jahren machten vier DFB-Halbfinalisten den UEFA-Cup unter sich aus. Im Finale trafen Eintracht Frankfurt, das sich in der Vorschlussrunde gegen Bayern München mit 0:2 und 5:1 n.V. durchsetzte, und Borussia Mönchengladbach (1:2 und 2:0 gegen den VfB Stuttgart) aufeinander. Nach einem 2:3 am Bökelberg siegte die Eintracht im Waldstadion 1:0 und setzte sich gegen die von Jupp Heynckes trainierten Gladbacher dank der Auswärtstoreregelung durch. Fred Schaub schoss in der 81. Minute den entscheidenden Treffer. Es war für 33 Jahre das einzige deutsche Europacup-Finale.

1985/86: Grotenburg-Drama (Bayer Uerdingen - Dynamo Dresden)

Eigentlich schien im Pokalsieger-Viertelfinale alles klar. Nach einem 0:2 in Dresden und dem 1:3 zur Halbzeit verließen einige Zuschauer schon die Krefelder Grotenburg-Kampfbahn. Uerdingen benötigte fünf Tore zum Weiterkommen. Doch von der 58. Minute an passierte das „Wunder von der Grotenburg“: sechs Treffer in 28 Minuten. Zur Halbzeit musste der verletzte Gästetorwart Bernd Jakubowski durch den bis dahin völlig unerfahrenen Jens Ramme ersetzt werden. Dynamo-Trainer Klaus Sammer wurde nach dem 3:7 durch Eduard Geyer ersetzt, Dresdens Spieler Frank Lippmann setzte sich nach dieser denkwürdigen Partie in den Westen ab.

1988/89: Wunder von der Weser (Werder Bremen - Dynamo Berlin)

Ähnlich spektakulär war das Erstrundenduell im Landesmeister-Wettbewerb zwischen Werder Bremen und dem BFC Dynamo Berlin. Nach dem 3:0 in der Hauptstadt der DDR passierte im Rückspiel eines von mehreren Wundern von der Weser. Zur Halbzeit gerade einmal mit 1:0 in Führung, demontierten die Hanseaten mit vier weiteren Treffern die Gäste. Schier aussichtslose Rückstände daheim noch zu drehen, war eine Spezialität der Mannschaft von Otto Rehhagel. Auch Spartak Moskau, Olympique Lyon und der RSC Anderlecht machten diese Erfahrung.

1997/98: BVB - FCB, Teil 1 (Borussia Dortmund - Bayern München)

Borussia Dortmund und Bayern München trafen schon einmal im Europacup aufeinander - es war 1998 im Viertelfinale der Champions League das erste rein deutsche Königsklassen-Duell überhaupt. Durch das Tor von Stephane Chapuisat in der Verlängerung setzte sich der BVB vor eigenem Publikum gegen eigentlich überlegene Bayern mit 0:0 und 1:0 n.V. durch.

1998/99: Klare Sache (Bayern München - 1. FC Kaiserslautern)

Wieder ein Viertelfinale in der Champions League, doch diesmal war es eine klare Sache. Gegen Überraschungsmeister 1. FC Kaiserslautern hatte Bayern keine Probleme - 2:0 und 4:0 hieß es. Der Weg zum vierten Landesmeister-Titel schien geebnet. Das Ende ist bekannt: In der Nachspielzeit des Finales siegte Manchester United 2:1.

2008/09: Nord-Derby (Hamburger SV - Werder Bremen)

Vier Jahre ist das bislang letzte deutsche Duell her. Das Halbfinale in der Europa League kommt als Nord-Derby daher. Werder Bremen gewinnt dank der auswärts mehr erzielten Tore gegen den Hamburger SV 0:1 und 3:2, verliert aber im Finale gegen Donezk.