DFB-Chef Niersbach für Streichung Gelber Karten
Berlin (dpa) - DFB-Präsident Wolfgang Niersbach plädiert mit Blick auf das Champions-League-Finale für eine Streichung der Gelben Karten. „Ich bin klar dafür, das Addieren von Karten vor dem Finale zu beenden“, sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) der „Welt am Sonntag“.
Gastgeber Bayern München und Gegner FC Chelsea müssen am 19. Mai im Endspiel auf jeweils drei Akteure wegen Gelb-Sperren verzichten Dem deutschen Rekordmeister fehlen Holger Badstuber, Luiz Gustavo und David Alaba.
Niersbach stellte klar, dass Sperren nach Platzverweisen bleiben müssen. Davon ist bei Chelsea Kapitän John Terry nach seiner Roten Karte in Barcelona betroffen. „Mir tut es aber in der Seele weh, dass ein Junge wie David Alaba zusehen muss, der sich in einen Schuss wirft und zufällig am Arm getroffen wird“, erklärte Niersbach. „Gerade diese Gelbe Karte empfinde ich als ungerecht, und die Sperre ist die Steigerung der Ungerechtigkeit.“ Bundestrainer Joachim Löw hatte die Regelung als „blödsinnig“ bezeichnet.
Bayern-Trainer Jupp Heynckes erklärte in der „Welt am Sonntag“, er würde einen gemeinsamen Antrag mit Chelsea bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) unterstützen, damit die gelb-gesperrten Spieler eingesetzt werden dürfen. „Auch dem Publikum ist das eigentlich nicht zumutbar, dass die besten und wichtigsten Spieler nicht dabei sind“, sagte Heynckes. Er zeigte sich jedoch wenig zuversichtlich, dass es bald eine Änderung gibt. „Die Mühlen der UEFA mahlen langsam“, meinte Heynckes. Die UEFA denkt nach eigenen Angaben derzeit nicht über eine Streichregelung nach.