Fandel lobt Schiedsrichter Stark: Bin begeistert
Frankfurt/Main (dpa) - DFB-Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel hat den Auftritt von Wolfgang Stark im Champions-League-Halbfinale zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona in höchsten Tönen gelobt.
„Ich bin begeistert. Er hat das großartig gemacht. Ich bin stolz auf seine Leistung“, sagte der Chef der Schiedsrichterkommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa.
Fandel hatte sich Barcelonas 2:0-Auswärtssieg im spanischen Klassiker am Mittwochabend im Fernsehen angeschaut und anders als Real-Trainer José Mourinho keine Fehler beim Unparteiischen aus Ergolding ausgemacht. „Das war eine konsequente Leistung in einem unglaublich schweren Spiel. Es gibt in Europa nicht viele Schiedsrichter, die solche Spiele leiten können“, sagte Fandel.
Mourinho, der wegen seines höhnischen Beifalls für die Rote Karte gegen Pepe von Stark in der 62. Minute auf die Tribüne verbannt worden war, hatte dem deutschen Referee dagegen indirekt eine Bevorteilung des Gegners unterstellt und ihn damit für die Niederlage verantwortlich gemacht. „Diese Ansicht hat er exklusiv. Aber seine Meinung interessiert in dem Fall auch nicht“, konterte Fandel.
„Wenn ich zum Schiedsrichter und zu der UEFA sagen würde, was ich denke und fühle, würde meine Karriere heute enden“, sagte Mourinho. „Stattdessen will ich nur eine Frage stellen, die mir hoffentlich eines Tages beantwortet werden wird: Warum? Warum Övrebö? Warum Busacca? Warum De Bleeckere? Warum Stark?“ Die anderen genannten Schiedsrichter hätten nach Ansicht des Exzentrikers aus Portugal den FC Barcelona in der Vergangenheit ebenfalls bevorteilt.
Die spanische Hauptstadtpresse ging mit Stark genauso hart ins Gericht. „Real Madrid wurde erst vom Schiedsrichter kaputtgemacht und dann von einem genialen Messi liquidiert“, schrieb „El Mundo“. Die Zeitung „Marca“ kritisierte: „Wegen einer überzogenen Roten Karte musste Real Madrid zum vierten Mal mit zehn Mann gegen Barça spielen.“ Und „As“ titelte: „Stark verschlingt den Klassiker.“