Juve ohne Angst vor Bayern: „Niemand unschlagbar“
Turin (dpa) - Das wiedererstarkte Juventus Turin sieht sich nach seiner Siegesserie in der Liga im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Bayern München keinesfalls als chancenlos.
„Wir sind eine starke Mannschaft und haben die Mittel, um die Qualifikation zu spielen“, sagte Vize-Präsident Pavel Nedved nach der Auslosung. Mut macht dem Club nach dem schwachen Saisonstart vor allem die jüngste Serie von sechs Erfolgen in der Liga und das starke Comeback des zuvor verletzten Weltmeisters Sami Khedira.
„Niemand ist unschlagbar. Wir müssen diese Partien mit Demut, Begeisterung und Selbstbewusstsein angehen“, sagte Nedved mit Blick auf die beiden Spiele im Februar und März. „Wir hatten eine schwierige Gruppe und sind ohne große Schwierigkeiten weitergekommen. Das heißt, dass wir auch im Achtelfinale weiterkämpfen werden.“
Doch auch den Turinern ist klar, dass der FC Bayern eines der stärksten Teams Europas ist. „In einem Turnier bestimmt auch die Auslosung, wie weit eine Mannschaft kommt, und dafür braucht es Glück. Bayern ist immer noch Bayern“, sagte Sportdirektor Beppe Marotta. Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees, Giovanni Malagò, urteilte sogar: „Schlimmer hätte es nicht kommen können.“ Die „Gazzetta dello Sport“ titelte: „Juve, was für ein Pech“, während „Tuttosport“ die Auslosung kommentierte: „Das ist knallhart!“
Die starke Leistung beim 3:1 (1:1) gegen den AC Florenz am Sonntag und das wichtige Comeback von Khedira ließen Juve aber zumindest in der Serie A schon wieder vom Titel träumen. „Die Bianconeri geben mit dem sechsten Sieg in Serie ihre Bewerbung für den Scudetto ab. Fürchtet euch, Juve ist zurück“, urteilte die „Gazzetta dello Sport“. Coach Massimiliano Allegri meinte: „Wir haben noch nichts erreicht, aber die Meisterschaft ist noch lang. Inter bleibt der Favorit.“
Khedira, der zuvor mehrere Wochen mit einer Muskelverletzung gefehlt hatte, lief gegen Florenz erstmals wieder von Beginn an auf. „Er trägt entscheidend zur Qualität des Mittelfeldes bei, lässt mit der Zeit aber nach“, meinte die „Gazzetta dello Sport“. „Tuttosport“ kommentierte: „Er beeindruckt weniger als zuvor: Sicherlich ist er noch nicht bei 100 Prozent.“