Marcelos „Schauspielerei“ erzürnt Hecking
Wolfsburg (dpa) - Eine Schwalbe der besonderen Art hat Dieter Hecking dermaßen geärgert, dass er trotz des 2:0-Sieges gegen Real Madrid kurzzeitig richtig sauer war. Nach dem Spiel geriet der Trainer des VfL Wolfsburg deshalb mit dem brasilianischen Nationalspieler Marcelo aneinander.
In den Katakomben der Wolfsburger Arena gab es ein Wortgefecht. „Ich habe ihm gesagt, er soll die Schauspielerei sein lassen“, berichtete der Coach des Fußball-Bundesligisten. Marcelo selbst soll sich nach Informationen von anwesenden Sportjournalisten noch im Kabinengang über Hecking mit den Worten beschwert haben: „Er hat mich als Clown bezeichnet!“
Marcelo hatte in der 67. Minute des Champions-League-Viertelfinales eine besonders dreiste Einlage gezeigt. Zunächst trat der Linksverteidiger nach hinten gegen Maximilian Arnold aus, dann versuchte er einen Kopfstoß gegen den Wolfsburger - um sich anschließend theatralisch fallen zu lassen und eine Verletzung zu simulieren. Marcelo habe damit in „skandalöser Art und Weise ein Foul vorgetäuscht“, schrieb die spanische Sportzeitung „Mundo Deportivo“.
Die Folge waren nach dem folgenden Gerangel mit Spielern beider Teams Gelb für Wolfsburgs Arnold und Gelb für Madrids Gareth Bale - während der unbegabte Real-Schauspieler ungeschoren davon kam. „Das hat mich geärgert“, gab Hecking zu. Und zu Arnold sagte der Trainer: „Wenn man da genau hinguckt, ist er zu einer Gelben Karten gekommen, die er nicht verdient hat.“ Der Torschütze zum 2:0 selbst nahm es gelassen. Auf die Frage, was denn zwischen beiden auf dem Feld vorgefallen sei, sagte Arnold dem Sender Sport1: „Wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit über die Haare.“