„Messi kennt keine Grenzen“: mit Dreierpack zum Rekord

Nikosia (dpa). Er trifft und trifft und trifft! Lionel Messi eilt weiter von Superlativ zu Superlativ.

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Drei Tage nachdem er in der spanischen Primera División mit einem Dreierpack den historischen Torrekord des legendären Telmo Zarra gebrochen hatte, stellte der argentinische Fußball-Zauberer auch in der Champions League mit drei Treffern eine Bestmarke auf. Mit seinen Toren 72, 73 und 74 zog Messi an Real Madrids Ikone Raúl vorbei. „Messi kennt keine Grenzen“, schrieb die spanische Tageszeitung „El Mundo“ am Mittwoch nach dem 4:0 (2:0) des FC Barcelona auf Zypern bei APOEL Nikosia. „König Leo I. von der Champions League“, titelte das Sportblatt „Marca“.

Doch Messi blieb sich auch in der nächsten besonderen Stunde seiner speziellen Karriere treu. Der Wirbelwind machte um seinen weiteren Eintrag in die Fußball-Geschichtsbücher kein großes Aufsehen und verließ fast kommentarlos das Stadion. „Das war sehr schön“, sagte der 27-Jährige. „Ich bin glücklich.“ In den Mittelpunkt rückte er sofort wieder die Mannschaft. „Was aber zählt, sind die Punkte. Wir sollten auf diesem Wege weitergehen.“

So war es wieder einmal den spanischen Medien vorbehalten, die Einzigartigkeit des viermaligen Weltfußballers herauszustellen. „Immer wieder Messi - bis in die Unendlichkeit und noch weiter“, schrieb „Marca“. „Messi - die Legende setzt sich fort“, meinte „El Mundo Deportivo“. Und auch Barcelonas Trainer Luis Enrique legte nach der nächsten Gala seines Alleskönners wert darauf, einen Moment innezuhalten und Messi zu würdigen. „Ich sage es erneut, er ist der Beste, den der Fußball je gesehen hat.“

Die Art und Weise, mit der Messi am Ex-Schalker Raúl vorbeizog, passte dabei eigentlich gar nicht zu jenem Glanz, den er sonst auf dem Feld versprüht. Kein filigraner Lupfer, kein vorausgehendes Solo über das halbe Feld und auch kein traumhafter Schlenzer in den Winkel - Messi hielt einfach den Fuß in einen Schuss von Rafinha und fälschte den Ball damit unhaltbar zum 2:0 für die Katalanen ab.

Nach der Pause legte Messi, der bereits die Rekorde in Kategorien wie meiste Treffer in einer Saison (73), meiste Tore im Kalenderjahr (93), meiste Treffer für den FC Barcelona (368) innehat, noch zweimal nach und sorgte damit für einen rundum gelungenen Barça-Trip nach Zypern. „In der Barça-Vereinsgeschichte wird die Mittelmeerinsel unvergessen bleiben, weil dort Messi den Torrekord von Raúl in der Champions League brach“, schrieb „„El Periódico“.

Im Jubel über Messi ging fast unter, dass sein Sturmpartner Luis Suárez die Katalanen mit seinem ersten Pflichtspieltor für seinen neuen Club in Führung gebracht hatte. Auch der umstrittene Angreifer aus Uruguay lobte den Mann des Abends. „Mit Messi verstehe ich mich sehr gut“, sagte Suárez, der nach seiner Beißattacke bei der WM in Brasilien lange warten musste, ehe er in seinem neuen Trikot richtig loslegen konnte. Torwart Marc-André ter Stegen konnte das neue Traumduo genüsslich aus der Entfernung betrachten. Der Ex-Gladbacher, in der Primera División nur Ersatz, wurde kaum gefordert, meisterte die wenigen Herausforderungen aber mit Bravour.