Neapel-Pleite vor Spiel gegen „galaktische“ Bayern

Neapel (dpa) - Bayern-Generalprobe verpatzt, Tabellenführung verspielt und Selbstvertrauen angekratzt - vor dem Champions-League- Duell mit dem deutschen Fußball-Rekordmeister aus München hat der SSC Neapel eine 1:2-Heimpleite gegen den FC Parma eingefahren.

„Diese Niederlage müssen wir jetzt erstmal verdauen“, sagte Neapels Trainer Walter Mazzarri. Vor den Bayern hat er einen Riesenrespekt: „Das ist eine galaktische Mannschaft“, meinte der Coach vor dem Königsklassen- Spiel am 18. Oktober im Stadio San Paolo.

Gegen Parma zeigte sich Neapel wieder einmal unkonzentriert. Die Platzherren nutzten ihre Chancen nicht und am Ende fehlte dann auch noch das Glück, als Top-Torjäger Edinson Cavani kurz vor dem Abpfiff am Gebälk scheiterte. Sieben Minuten vor Schluss markierte Gäste- Mittelfeldspieler Francesco Modesto das Siegtor, nachdem Massimo Gobbi Parma in der 57. Minute in Führung gebracht und Neapels Giuseppe Mascara in der 76. zwischenzeitlich zum 1:1 ausgeglichen hatte.

Mazzarris einziger Trost vor dem Spiel gegen die Bayern ist die Gewissheit, dass seine Truppe gegen Top-Gegner bislang immer zu Höchstform aufgelaufen ist. Anfang des Monats fegten die Neapolitaner Inter in Mailand mit 3:0 vom Platz, zuvor fertigten sie zu Hause Meister Milan mit 3:1 ab.

An guten Tagen trumpft der SSC Neapel auf, wie zu seinen besten Zeiten. 21 Jahre nach dem letzten Meistertitel mit Diego Maradona ist Neapel wieder ein Titelanwärter. Mit 10 Punkten hält Neapel als Tabellenvierter Tuchfühlung zu Spitzenduo Juventus Turin und Udinese Calcio (beide 12 Punkte), die in ihren Spielen beide nicht über torlose Unentschieden hinauskamen. Neapel steht bislang besser da, als der schwach gestartete Titelverteidiger Milan, der im heimischen Meazza-Stadion US Palermo mit 3:0 bezwang. Antonio Nocerino (40.), Robinho (56.) und der zuletzt schon in der italienischen Nationalmannschaft überragende Antonio Cassano (63.) trafen für Milan.

Milans Lokalrivale Inter rutscht dagegen immer tiefer in den Tabellenkeller. Der Vizemeister unterlag wegen eklatanter Abwehrschwächen trotz Führung bei Catania Calcio 1:2 (1:0). Nach der vierten Pleite im sechsten Liga-Spiel schrieb die „Gazzetta dello Sport“ über den 18-maligen Meister: „Was für ein Alptraum“. Der Champions-League-Sieger von 2010 war in Catania durch Esteban Cambiasso in Führung gegangen (6.), Sergio Almiron (47.) und Francesco Lodi per Foulelfmeter (51.) drehten aber die Partie. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns“, meinte Inters neuer Trainer Claudio Ranieri.