Rendezvous mit dem Magier: Ibrahimovics Titeltraum
Berlin (dpa) - Sogar die UEFA titelte schon: „Ibrahimovic läuft die Zeit davon.“ 32 Jahre alt ist der ebenso exzentrische wie geniale Fußball-Star aus Schweden.
Er wurde spanischer Meister mit dem FC Barcelona. Er wurde viermal italienischer Meister mit Inter und dem AC Mailand. Er wurde zweimal niederländischer Meister mit Ajax Amsterdam. Und natürlich wurde er auch schon französischer Meister mit seinem aktuellen Club Paris St. Germain, dem Gegner von Bayer 04 Leverkusen im Achtelfinale der Champions League. Nur eines wurde Zlatan Ibrahimovic noch nie: Meister der Meisterklasse.
„Falls wir gegen Leverkusen weiterkommen sollten, dann wäre das der nächste große Schritt für uns“, betonte er jüngst in einem Interview auf der Homepage des europäischen Verbandes. „Wir haben eine Mannschaft mit einer Menge Potenzial und viel Qualität. Wir sind im Kollektiv dieses Jahr viel stärker“, sagte Ibrahimovic, nachdem PSG in der vergangenen Saison am FC Barcelona in der Runde der besten Acht gescheitert war.
2014 will „Ibrakadabra“ mehr, den Titel der besten europäischen Vereinsmannschaft, angeführt von ihm, dem Unberechenbaren, der auch schon mal einen Fallrückzieher aus gut 30 Metern ins Netz befördert. „Zlatan glaubt nicht an Glück, aber er versprüht Magie“, twitterte der durchaus selbstbewusste Schwede unlängst. Ebenso wie das: „Zlatan fürchtet niemanden. Solltest Du auch nicht (außer Zlatan).“ In schwedischen Wörterbüchern findet sich seit knapp einem Jahr das Verb „zlatanera“, was in etwa so viel bedeutet wie „stark dominieren“.
Furcht vor dem 1,95 Meter großen Angreifer ist sicher immer angebracht. Und in dieser Saison erst recht. In der Gruppenphase der Champions League traf er für die französische Star-Truppe schon achtmal, in der Ligue 1 netzte er gleich 19 Mal ein.
Übermut macht sich vor den beiden Duellen gegen Leverkusen an diesem Dienstag bei Bayer und am 12. März im Parc des Princes in Paris aber selbst bei Ibrahimovic nicht breit. Er rechnet mit einer schweren Aufgabe. „Sie sind weitergekommen, weil sie eine wirklich gute Mannschaft haben“, sagte er: „Das werden zwei Endspiele.“ Zum richtigen Finale in Lissabon würde es danach noch weitere vier Partien dauern - die Zeit für Ibrahimovic läuft.