Scheich-Clubs: Paris oder ManCity ins Halbfinale?
Manchester (dpa) - Manchester City oder Paris St. Germain: Erstmals wird ein Scheich-Club am Dienstag ins Halbfinale der Champions League einziehen.
Der mit Hunderten von Millionen Euro aus den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgepäppelte englische Premier-League-Verein liegt nach dem 2:2 im Hinspiel bei den mit vielen Millionen Euro aus Katar gesponserten Franzosen leicht im Vorteil. Beiden Mannschaften fehlen wichtige Stars. Der deutsche Torhüter Kevin Trapp kann nach seinem Pferdekuss vom Wochenende aber für PSG auflaufen.
City-Kapitän Vincent Kompany hat den Wettlauf mit der Zeit verloren. Der belgische Fußball-Nationalspieler trainierte am Montag zwar erstmals nach überstandener Wadenverletzung mit der Mannschaft und sollte der wackeligen Abwehr neuen Halt geben, doch nach der Abschlusseinheit kam das Aus. „Er ist nicht einhundertprozentig fit“, erklärte City-Trainer Manuel Pellegrini. Immerhin stehen die zuletzt angeschlagenen Yaya Touré und Nicolas Otamendi wieder zur Verfügung.
In der Offensive baut der künftige Club von Bayern-Trainer Pep Guardiola erneut auf Kevin De Bruyne. Seit der ehemalige Wolfsburger und Bremer, der in Paris das 1:0 erzielt hatte, wieder fit ist, gewann City zwei Spiele in der Premier League und holte in Paris eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel.
„Er ist einer der Spieler, die aus dem Nichts etwas machen können. Er ist ein großer Bonus für uns“, schwärmte Mitspieler Gael Clichy. Dagegen fehlt in Samir Nasir der Siegtorschütze vom 2:1 gegen West Bromwich Albion am Samstag. Der lange verletzte Franzose wurde von Coach Pellegrini im Januar nicht für die Champions League gemeldet.
In Paris hofft man dagegen auf Superstar Zlatan Ibrahimovic. Der Schwede will nach seinem verschossenen Elfmeter im Hinspiel und der daraus folgenden Kritik auf der Insel Wiedergutmachung betreiben. Nachdem für den Club dreimal in Serie im Viertelfinale Endstation war, will der französische Meister mit „Ibra“ endlich weiter kommen.
Dafür wurden auch die Gebete von Trainer Laurent Blanc erhört. Der frühere Welt- und Europameister hoffte bei Mittelfeldmotor Marco Verratti, seit Ende Februar wegen einer Schambeinentzündung außer Gefecht, auf ein Wunder. Der kleine Italiener ist nun rechtzeitig fit geworden und wurde am Montag in den Kader berufen. Ob und wie lange der Nationalspieler eingesetzt werden soll, entscheidet sich kurzfristig. Auch Javier Pastore ist einsatzbereit.
Empfindlich sind dagegen die Ausfälle von den Leistungsträgern David Luiz und Blaise Matuidi, die wegen eine Gelbsperre zusehen müssen. Dennoch herrscht bei den Parisern großer Optimismus. „Ich habe Vertrauen. Wenn wir so spielen, wie wir in der Lage sind, können wir das Rückspiel gewinnen“, erklärte Flügelspieler Angel Di Maria.