Vor 15 Jahren siegte Dortmund
Frankfurt/Main (dpa) - Borussia Dortmund gegen Bayern München - das gab es in der Champions League schon einmal. In der Saison 1997/98 setzte sich der damalige Titelverteidiger Dortmund im Viertelfinal-Rückspiel mit 1:0 nach Verlängerung (Hinspiel 0:0) durch.
Das Siegtor schoss Stephane Chapuisat in der 109. Minute.
Die Rivalität zwischen beiden Vereinen war schon damals groß. Die Dortmunder hatten in den Jahren zuvor zweimal die Meisterschaft und 1997 sogar die Champions League gewonnen, die Bayern schickten sich gerade an, mit aller Macht und Transfers wie dem von Giovane Elber zurückzuschlagen. Von „einem Kampf bis zum letzten Blutstropfen“ sprach Uli Hoeneß gewohnt markig vor diesem Duell.
Eine Gemeinsamkeit gab es jedoch zwischen beiden Clubs: Beide setzten auf einen italienischen Trainer. In Dortmund hieß der Nevio Scala, in München Giovanni Trapattoni - seine legendäre Wutrede war zum Zeitpunkt des Rückspiels gerade einmal eine Woche alt.
Für „Trap“ war das Champions-League-Aus besonders enttäuschend. Nur einen Tag nach der unglücklichen Niederlage in Dortmund ging der Maestro ins Büro von Manager Uli Hoeneß und gab seinen eigentlich noch zwei Jahre laufenden Vertrag zurück. Als Nachfolger holten die Bayern ausgerechnet den damaligen Dortmunder Sportdirektor Ottmar Hitzfeld. Wenn man so will, war die bittere Niederlage in diesem Prestigeduell also so etwas wie der Beginn einer neuen Ära.
Beim BVB ging dagegen eine erfolgreiche Zeit zuende. Nicht einmal dieser viel umjubelte Sieg gegen die Bayern konnte ein völlig verkorkstes Jahr noch retten. In der Bundesliga wurde die Borussia nur Zehnter, in der Champions League schied sie im Halbfinale gegen den von Jupp Heynckes trainierten späteren Sieger Real Madrid aus. Genau wie bei Trapattoni war für Scala am Saisonende Schluss.