Das bedeutet die Wahl von Infantino zum FIFA-Präsidenten

Zürich (dpa) - Durch die Wahl von Gianni Infantino zum neuen FIFA-Präsidenten ist der Chefposten beim Fußball-Weltverband mit einem Funktionärsprofi aus der Administration der Europäischen Fußball-Union besetzt.

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Das sind die unmittelbaren Konsequenzen:

- Die Diskussion um eine Aufstockung der WM-Startplätze auf 40 wird schnell entbrennen. Infantino ist dafür. Doch Europas Ligen, denen er als Architekt der Champions League eng verbunden ist, organisieren schon den Widerstand.

- Die Nationalverbände sollen noch mehr Geld bekommen. Fünf Millionen Dollar pro Verband hat Infantino für den nächsten Finanzzyklus von 2018 bis 2022 zugesagt, trotz knapper Kassen.

- Infantino hat im Wahlkampf versprochen, einen Generalsekretär aus Afrika zur FIFA zu holen. Bei seiner ersten Pressekonferenz relativierte er dies schon wieder. Fest steht aber: Es soll kein Europäer sein. Spätestens beim nächsten ordentlichen Kongress am 12./13. Mai in Mexiko-Stadt sollte der Kandidat im Amt sein.

- Die UEFA, Infantinos alter Arbeitgeber, braucht einen neuen Generalsekretär und das mitten in der heißen Phase der Vorbereitung für die EM im Sommer in Frankreich.

- Auch als möglicher UEFA-Chef und Nachfolger von Michel Platini steht Infantino nicht mehr zur Verfügung. Bald wird die Personaldebatte beginnen. Wolfgang Niersbach, lange Zeit ein potenzieller Kandidat, scheidet wegen der Sommermärchen-Affäre beim DFB für den Posten aus. Der Niederländer Michael van Praag wird als heißer Tip genannt.