Deutschland qualifiziert sich mit Sieg gegen Irland für die Fußball-WM
Khedira Schürrle und Özil erzielen die Tore einer spielfreudigen DFB-Auswahl gegen Irland.
Köln. Wer immer sich mal die Frage gestellt hat, was eigentlich der irische Sänger Johnny Logan (59) so macht, der erhielt am Freitag in Köln Antwort. Da stand der Logan auf dem Rasen und schmetterte vor dem deutschen WM-Qualifikationsspiel gegen Irland die irische Hymne, als wäre es seine letzte Tat.
Ja, gut singen können sie, die Iren. Fußballerisch aber folgte auf den letzten Ton eine Demonstration des DFB-Teams gegen überforderte Logan-Landsleute, was weniger an den Gästen als vielmehr am Leistungsstand von Joachim Löws Auswahl liegt. Mit ungeheurem Tempo und der Lust am Spiel schritt die Mannschaft vor das Tor zur Fußball-WM nach Brasilien, drückte die Klinke und ging enthusiastisch gefeiert von 46237 Zuschauern geschlossen hindurch.
Mit dem 3:0 (1:0)-Sieg gegen Irland nach Toren von Sami Khedira, André Schürrle und Mesut Özil ist Deutschland WM-Teilnehmer, im Kölner Regen gelang der Sprung an die Copacabana. Klose, Gomez, Reus, Podolski waren nicht anwesend. Da sorgte sich Fußball-Deutschland um die vermeintlich unerfüllte Sehnsucht nach Vollstreckern. Sami Khedira erklärte sich verantwortlich, ein Pass von Lahm in der Zentrale, ein abgefälschter Schuss in die Mitte des irischen Tores — es war das 1:0 nach zwölf Minuten.
Bundestrainer Löw sendete mit seiner Aufstellung das Signal, in erster Linie seinem Stammpersonal zu vertrauen. Jansen und Schürrle ersetzten die verletzten Dortmunder Schmelzer und Reus, die Frage nach der nominellen Spitze beantwortete Löw mit: Mesut Özil. Wobei das Angriffsspiel der Deutschen tatsächlich ein sehenswertes Rotationsspiel war.
Die Überzahl im Mittelfeld war gewaltig, das fließende Flachpassspiel mit Bastian Schweinsteiger, Mesut Özil, dem starken Toni Kroos und dem vor der Pause überragenden Philipp Lahm bisweilen ein Genuss — die Spitze besetzte das deutsche Team nur im Notfall.
Der Makel: Irland kam überraschend zu Chancen, ein Lattenschuss, mehrere gefährliche Distanzschüsse, da ging einige Angriffslust auf Kosten der Balance im deutschen Spiel. Irlands Torwart David Forde allein verhinderte weitere deutsche Tore, die das spielfreudige Team schließlich nicht brauchte. Wie das Kölner Publikum nicht, das den Sprung zur WM nach Brasilien enthusiastisch begleitete. Johnny Logan hatte zu diesem Zeitpunkt längst geschwiegen.