DFB plant Runden Tisch zur FIFA Ende Juli
Frankfurt/Main (dpa) - Erst Ende Juli will der deutsche Fußball an einem Runden Tisch die Kritik am Fußball-Weltverband FIFA und dessen Präsident Joseph Blatter aufarbeiten. Dies kündigte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nach einer Präsidiumssitzung an.
Das Präsidium unterstütze generell den Vorschlag seines Präsidenten Theo Zwanziger, Veränderungen in den FIFA-Statuten herbeizuführen, hieß es in einer Pressemitteilung.
„Der heute vorgelegte Fünf-Punkte-Plan des DFB-Präsidenten ist ein guter Anfang, an dem nunmehr weiter gearbeitet werden muss, um eine deutsche Position in dieser Angelegenheit zu schaffen“, sagte Ligapräsident Reinhard Rauball. Während der Frauenfußball-Weltmeisterschaft wollen die Präsidiumsmitglieder weitere Gespräche führen, „um eine geeignete Sachgrundlage“ für den Runden Tisch zu schaffen.
Diesen hatte Zwanziger, der erstmals in der Exekutive der FIFA sitzt, unmittelbar nach der Wiederwahl Blatters Anfang Juni in Zürich angeregt. Der Amtsbestätigung des Schweizers vorausgegangen war eine wochenlange Schlammschlacht mit Korruptionsvorwürfen vor allem gegen Blatters einstigen Gegenkandidaten Mohamed bin Hammam. Begleitet wurde das Ganze von Diskussionen um Bestechung in Millionenhöhe rund um die WM 2022 in Katar. Zwanziger sprach sich für eine genaue Überprüfung der Vorgänge rund um das Votum für die Wüsten-WM aus.
„Katar hatte die Abstimmung mit 14:8 für sich entschieden. Sollte tatsächlich erwiesen sein, dass die Mehrheit auf unrechtmäßige Art zustande gekommen ist, kann die Entscheidung keinen Bestand haben“, sagte der DFB-Präsident damals. In einer „offenen Diskussion“ mit Spitzenfunktionären wie Rauball und Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge soll nun die Meinung der Bundesliga aufgearbeitet werden.
Auch die Europäische Fußball-Union (UEFA) beobachtet die Situation bei der FIFA genau. Die von Blatter vorgeschlagene „Lösungskommission“ im Weltverband solle binnen drei Monaten Ergebnisse im Kampf gegen Korruption und Bestechung vorlegen.