2:0-Sieg: Wolfsburg erteilt Leipzig eine Lektion
Leipzig (dpa) - Der VfL Wolfsburg hat dem ehrgeizigen Fußball-Zweitligisten RB Leipzig eine Lektion in Sachen Cleverness erteilt und das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht.
Selbst ohne einen Treffer von Tormaschine Bas Dost setzte sich der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga mit 2:0 (1:0) in der sächsischen Messestadt durch.
Daniel Caligiuri (20. Minute) und Timm Klose (57.) machten den Einzug in die Runde der besten Acht perfekt. „Es war ein souveräner Auftritt“, lobte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs: „Das ist nicht selbstverständlich gegen eine Mannschaft, die als spielstark gilt und eine gute Offensive hat.“
Für RasenBallsport endete der Cup-Wettbewerb nach zuvor zwei Siegen nach Verlängerung über Erstligist Paderborn und Zweitligarivale Aue. Dennoch konnten die Hausherren erhobenen Hauptes den Platz verlassen. „Wir haben in der ersten Halbzeit gezeigt, dass wir auch Wolfsburg in Verlegenheit bringen können“, betonte Kapitän Dominik Kaiser.
Erstmals war die WM-Arena von 2006 bei einem RB-Heimspiel mit 43 348 Zuschauern ausverkauft. Von übergroßer Nervosität war beim Tabellenachten der zweiten Liga wegen der tollen Kulisse aber wenig zu spüren. Die Mannschaft von Interimstrainer Achim Beierlorzer stand zunächst kompakt und ließ den Wolfsburgern nur wenig Raum.
Die erste Chance der Gäste hatte - wer sonst? - Dost. Nach insgesamt acht Toren in den vergangenen drei Meisterschaftsspielen zielte er mit seinem Kopfball in der fünften Minute aber vorbei. Unbeeindruckt hielten die Hausherren dagegen. Nachdem die Sachsen ihr Tief in der Liga nach fünf sieglosen Partien zuletzt beendet hatten, waren sie sogar einer Führung gegen die hochkarätig besetzten Wölfe nah.
Zuerst strich die Direktabnahme des aufgerückten Verteidigers Lukas Klostermann jedoch nur das Außennetz (17.). Nicht mal sechzig Sekunden später entwischte Omer Damari der VfL-Abwehr, sein Schuss ging um wenige Zentimeter daneben. „Wir haben leider das Tor nicht gemacht“, bedauerte Spielführer Kaiser.
Just in dieser Drangperiode traf Wolfsburg. Kevin De Bruyne spielte den Ball von der rechten Seite auf Caligiuri. Der am Wochenende beim 5:3 gegen Werder Bremen schon zweimal erfolgreiche Offensivmann hämmerte den Ball in Netz.
Viel mehr machten die Gäste um Weltmeister André Schürrle danach erstmal nicht. Und das trotz der größer werdenden Schwächen in der Leipziger Abwehr, die kurz vor der Pause auch noch auseinandergerissen wurde, als Innenverteidiger Tim Sebastian verletzt vom Platz musste. Der fehlende Abwehrchef und die notwendige Offensive eröffneten den Gästen Raum für Konter. Dost verpasste die Hereingabe von De Bruyne wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff.
Dafür wuchtete Klose den Ball mit dem Kopf nach einer Ecke ins Tor. Wie schon beim ersten Treffer machte Leipzigs Rodney, den Beierlorzer nach der Ankunft von RB Salzburg in der Winterpause erstmals in die Startformation berufen hatte, nicht die beste Figur. Leipzigs Coach versuchte danach zwar noch mal alles, stockte seine Offensive auf vier Stürmer auf. Auch die Zuschauer trieben ihre Mannschaft unbeirrt nach vorne. Es brachte nichts.