Bayerns B-Elf 4:0 gegen Lautern
München (dpa) - Auch ohne mehrere Topstars hat der FC Bayern das Achtelfinale des DFB-Pokals locker erreicht. Mit einer besseren B-Elf schlug der Vorjahresfinalist den Zweitliga-Dritten 1. FC Kaiserslautern 4:0 (1:0) und darf weiter auf seinen 16. Cup-Titel hoffen.
Der Sieg ließ allerdings kaum Schlüsse über die momentane Leistungsfähigkeit der Münchner zu, die zuvor gegen Bayer Leverkusen im neunten Bundesligaspiel erstmals verloren hatten. Dafür hatte der Erstliga-Absteiger aus der Pfalz selbst den bayerischen Reservisten einfach viel zu wenig entgegenzusetzen.
Claudio Pizarro (11./58. Spielminute) und der wiedergenesene Arjen Robben (49./88.) schossen den FCB mit ihren Treffern unter die letzten 16 Pokalmannschaften, die am 18. und 19. Dezember die Viertelfinalisten ausspielen werden. Mit Robben und dem spanischen Fußball-Weltmeister Javi Martínez präsentierte Trainer Jupp Heynckes den 71 000 Zuschauern lediglich zwei Stammspieler von Beginn an - die DFB-Kapitäne Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger saßen ebenso wie der angeschlagene Franck Ribéry nicht mal auf der Bank.
„Es war wichtig, dass wir nach der Niederlage gegen Leverkusen eine Reaktion gezeigt haben“, betonte Xherdan Shaqiri. FCK-Verteidiger Enis Hajri trauerte indes der vergebenen Chance gegen den Topfavoriten nach: „Die Enttäuschung ist sehr groß. Wir haben nur in der 1. Halbzeit gut gespielt.“
Eine bunt gemischte Bayern-Truppe um Ersatztorwart Tom Starke, Youngster Emre Can sowie die Dauerreservisten Rafinha, Diego Contento und Anatoli Timoschtschuk war den Gästen spielerisch und läuferisch überlegen. Anfällig zeigten sich die Münchner ein ums andere Mal in der Defensive, die gegen das Zweitligateam mehrere Chancen zuließ.
Schon in der Anfangsphase hätte Mohamadou Idrissou eine dieser Nachlässigkeiten bestrafen müssen. Nach einem feinen Pass von Konstantinos Fortounis scheiterte Lauterns einziger Stürmer aber am reaktionsschnellen Starke (8.). Sieben Minuten später kam es zum zweiten Duell: Alexander Bugera hatte Idrissou geschickt, auch diesmal aber konnte der Vertreter von Manuel Neuer klären.
Vorne ließ Robben bei seinem Startelf-Comeback nach einer mehr als fünfwöchigen Verletzungspause seine Weltklassefähigkeiten mehrfach aufblitzen. Mit der Zeit fand der dribbelstarke Mittelfeldprofi Gefallen dran, seinen hoffnungslos unterlegenen Gegenspieler Leon Jessen immer wieder zu narren. Pizarros ersten Treffer leitete der Niederländer stark ein, indem er ihm den Ball aus der Drehung perfekt in den Lauf servierte. Umgekehrt lief es dann beim 2:0: Diesmal wurde Robben vom Peruaner bedient, nachdem Lauterns Linksverteidiger Jessen den Ball einfach wahllos in die Mitte geköpft hatte.
Beim dritten Tor war Robben - am Mittwochabend sogar Münchner Mannschaftskapitän - dann allerdings nicht beteiligt. Im Lauterer Strafraum demonstrierte Pizarro seine Sprungkraft, nickte eine Freistoßflanke von Xherdan Shaqiri ein und entschied das Spiel vorzeitig. In der Schlussphase wollte sich der Rekordpokalsieger dann bei Temperaturen um fünf Grad Celsius nicht mehr übermäßig verausgaben - dennoch krönte Robben seine starke Leistung mit dem 4:0.