Dardai lobt Umgang mit Bus-Angriff - Neuzugänge ankündigt
Berlin (dpa) - Die Polizei sucht weiter intensiv den Schützen auf den Hertha-Bus, die Berliner Profis zeigten sich nach der Rückkehr aus Bielefeld sichtbar erleichtert.
Vor allem der erste Pflichtspiel-Erfolg in der neuen Saison sorgte dafür, dass sich bei Trainer Pal Dardai und seinen Spielern die Anspannung rund um die erste Runde im DFB-Pokal in Lockerheit verwandelt hat. „Der Sieg gibt Ruhe und Hoffnung“, erklärte Dardai am Dienstag nach dem Training mit Blick auf den Start in die neue Bundesliga-Saison am Samstag in Augsburg. „Für das erste Pflichtspiel war das sehr ordentlich, da bin ich sehr zufrieden“, sagte der Ungar nochmals zum 2:0 beim Zweitliga-Aufsteiger Arminia.
Dardai rechnet mit weiteren Neuzugängen, um 2015/16 erfolgreicher zu spielen als in der Vorsaison. „Ich will keine große Hektik aufkommen lassen. Aber es wird bestimmt etwas passieren“, kündigte der Hertha-Chefcoach am Dienstag an. „Es ist nicht so einfach. Hätten wir den Klassenerhalt früher geschafft, hätten wir früher Spieler anbaggern können“, meinte der 39-Jährige.
Dardai sieht auch in der Kommunikations-Politik seines Vereins nach dem schockierenden Angriff auf den Teambus einen Grund, dass anders als im Vorjahr der Pokalauftritt in Bielefeld als ungefährdeter Erfolg abgehakt werden kann. „Hertha hat da sehr professionell gehandelt und das Thema von uns ferngehalten, so dass wir davon nicht viel mitgekriegt haben“, betonte der Trainer: „Das war für den Busfahrer schockierend. Wir haben das ja nicht direkt miterlebt.“
Beim Schuss eines Motorradfahrers auf den Bus war das Team nicht an Bord. „Wären wir dabei gewesen, wäre es etwas anderes“, meinte Dardai. Die Hintergründe der Tat blieben auch zwei Tage danach unklar. Derzeit hofft das extra eingesetzte „EK Hertha“, dem Schützen über weitere Zeugenhinweise auf die Spur zu kommen. Ein Polizeisprecher berichtete von „mehreren Zeugenhinweisen“, die erfolgsversprechend seien.
Vor dem Liga-Auftakt wird Dardais mutiges Ziel, mit Hertha erstmals ins Heim-Endspiel des DFB-Pokals einzuziehen, erst einmal wieder zweitrangig. „Träume gehören zum Sport, zum gesamten Leben“, meinte der Trainer, richtete aber sofort alle Konzentration auf die Aufgabe beim FCA: „Da müssen wir uns noch steigern. Die erste Liga ist etwas schneller.“ Als wichtigste Aufgaben formulierte Dardai: Noch zielstrebiger agieren, mehr Standards rausholen.
Besonders der Treffer von Salomon Kalou, der nach schöner Vorarbeit von Nico Schulz Hertha in Bielefeld auf die Siegerstraße gebracht hatte, macht Kollegen und Verantwortlichen Hoffnung. „Wenn er noch ein zweites Tor gemacht hätte, wäre das für ihn ein Befreiungsschlag gewesen. Er hat sehr ordentlich gespielt, aber er muss dranbleiben, die ganze Mannschaft muss dranbleiben“, betonte Dardai.