Der Schalker Albtraum

Das Ziel war das Finale in Berlin. Zur Weihnachtszeit sitzen die Königsblauen nach dem 1:3 bedröppelt unterm Baum.

Gelsenkirchen. Die Mehrzahl der Anhänger, Verantwortlichen und Spieler dürften am Mittwochmorgen gehofft haben, dass sie einen Albtraum durchlebt haben. Die harte Realität dürfte alle miteinander allerdings schnell wieder eingeholt haben. Mit 1:3 (0:3) unterlag Schalke 04 im Achtelfinale des DFB-Pokals 1899 Hoffenheim und zeigte dabei eine über weite Strecken katastrophale Leistung.

Ziel des Klubs war es in diesem Wettbewerb, das Finale in Berlin im Sommer 2014 zu erreichen. Dabei hatten die Schalker das Spiel eigentlich forsch und selbstbewusst begonnen. Der jüngste, ungewohnt souveräne Erfolg in der Bundesliga gegen den VfB Stuttgart schien die Spieler von Trainer Jens Keller beflügelt zu haben. Letztlich fehlte aber der entscheidende Pass sowie der konzentrierte Abschluss, um einen frühen Treffer zu erzielen. Da sich aber auch die Hoffenheimer nicht auf ihre in dieser Saison meist löchrige Defensive verlassen wollten, entwickelte sich ein temporeiches und hart umkämpftes Spiel.

Das Unglück des Ruhrgebietsklubs begann, als nach einer Flanke von Kai Herdling, der den Ball von der Außenlinie in den Strafraum beförderte, der Ball im Tor-Netz landete. Von diesem Gegentreffer zeigten sich die Schalker zwar noch unbeeindruckt, doch die Unzulänglichkeiten sollten sich dramatisch häufen. Nach 32 Minuten erhöhten die Hoffenheimer auf 2:0, nachdem Volland einen Konter nach Vorlage von Firmino abschloss.

Die Anfälligkeit der Schalker nach schnellen Gegenstößen zieht sich durch diese Saison wie schmerzhafte Wurzelbehandlungen beim Zahnarzt. Jermaine Jones hatte auch noch etwas aus der Abteilung Slapstick zu bieten. Der Mittelfeldspieler wollte einen Angriff einleiten, traf mit seinem Pass aber einen Gegenspieler. Der Ball fiel Roberto Firmino vor die Füße, der sich die Chance zum 3:0 nach 35 Minuten nicht nehmen ließ. In der Folge war jede Aktion des Ruhrgebietsklubs von Unsicherheit und Angst geprägt.

Erst nach 63 Minuten hatte die völlig verunsicherte Schalker Mannschaft eine erneute Möglichkeit, doch Hoffenheims Torhüter Jens Grahl lenkte den Schuss von Julian Draxler an den Torpfosten. Vier Minuten später erzielte Jefferson Farfan den Anschlusstreffer und weckte noch einmal Hoffnungen — allerdings vergebens.