DFB-Pokal Klopps Endstation Sehnsucht
Dortmund (dpa) - Jürgen Klopps Endstation Sehnsucht ist der 30. Mai, 20.00 Uhr, Olympiastadion Berlin. In der Bundesliga Mittelmaß, in der Champions League im Achtelfinale gescheitert - für den BVB-Trainer und seine Fußballer führt der leichtere Weg in den Europacup wohl nur noch über den DFB-Pokal.
Viertelfinal-Hürde ist Ligakonkurrent Hoffenheim, vor dem Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke Respekt hat: „Ich warne davor, uns bereits im Halbfinale zu sehen.“
Klopp bezeichnete den Pokal als „unglaublich wichtig“ für den dreimaligen Cupsieger. „Das würde ich unserem Spiel schon gern ansehen“, sagte er am Montag. Gegen die Kraichgauer müsse sein Team am Dienstag das, was beim 0:1 in der Bundesliga am Samstag gegen Bayern München „nicht perfekt war, einfach besser machen“.
Leicht angeschlagen ist Nationalspieler Marco Reus. Er habe „ein bisschen Probleme“, erläuterte Klopp, ging aber auf die näheren Umstände nicht ein: „Niemand blickt sorgenvoll.“ Italiens WM-Starter Ciro Immobile hat am Sonntag wieder trainiert. Ob er nach seinen Innenbandproblemen schon eine Option für den Pokal ist, blieb offen.
Dass Hoffenheim gegen Mönchengladbach 1:4 verlor, helfe „in puncto Selbstvertrauen nicht wahnsinnig - wie bei uns“, ergänzte Klopp. Nach dem 0:1 gegen den deutschen Meister und Pokalsieger blieben Klopp und Co. nur 72 Stunden, um sich zu besinnen und sich der Vorbereitung auf die 90 oder gar 120 Minuten mit Hoffenheim zu widmen. „Zwei Tage Regeneration, mehr läuft da nicht“, sagte BVB-Kapitän Mats Hummels.
In einer Videositzung wollten sich Klopp und die Seinen anschauen, wie sie die Begegnung angehen wollen. Das gedenken sie mit der gleichen kämpferischen Einstellung wie gegen die Bayern, aber mit einer „durchsetzungskräftigeren Offensive“ zu tun, wie Hummels propagierte. Klopp: „Die Problematik ist uns bekannt.“
Denn gegen Pep Guardiolas Starensemble erarbeitete sich die BVB-Offensive zu wenig Möglichkeiten und schloss die eine oder andere Situation laut Klopp „vielleicht ein bisschen überhastet ab“. Die Kaliber der Gegner seien indes nicht unbedingt vergleichbar, bemerkte Hummels: Bei allem Respekt vor Hoffenheim habe das Team von Coach Markus Gisdol „nicht ganz die Qualität von Bayern München“.
Das wurde beim Hoffenheimer 1:4 gegen Mönchengladbach überdeutlich. „Das Spiel muss aus den Köpfen“, forderte 1899-Keeper Oliver Baumann. Nun müsse die Mannschaft eine andere Leistung als bei der Pleite gegen die Borussia vom Niederrhein bringen. Gisdol: „Es ist ein K.o.-Spiel, in dem wir etwas ganz Besonderes leisten müssen.“
Der TSG-Trainer kann wieder auf die zuletzt fehlenden Defensivspieler Ermin Bicakcic (Gelbsperre) und Eugen Polanski (Grippe) zurückgreifen. „Wir fahren voller Vorfreude zum BVB. Wir wollen es schaffen, ins Halbfinale einzuziehen“, betonte Gisdol.
Baumann hofft, dass seine Vorderleute beim BVB weniger Probleme mit der gegnerischen Offensive haben werden. Aber: „Das wird schwierig, weil sie hohe Qualität haben“, fügte der ehemalige Freiburger hinzu. Dabei vergisst Baumann offensichtlich, dass es im Dortmunder Angriff zuletzt doch haperte. Das 0:1 gegen die Bayern war im fünften Pflichtspiel nacheinander bereits das vierte ohne BVB-Treffer.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Borussia Dortmund: Weidenfeller - Sokratis, Subotic, Hummels, Schmelzer - Bender, Gündogan - Blaszczykowski, Reus, Kampl - Aubameyang
1899 Hoffenheim: Baumann - Beck, Strobl, Bicakcic, Kim - Polanski, Rudy - Volland, Zuber, Roberto Firmino - Schipplock
Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach)