„Eier“, „Geilheit“ - FCB stimmt sich auf Pokalfight ein
München (dpa) - Jetzt droht auch noch Bastian Schweinsteiger auszufallen. Nach den Verletzungen von Arjen Robben, Franck Ribéry und David Alaba musste der Vize-Kapitän mitten in der Vorbereitung auf den anvisierten Pokalfight bei Bayer Leverkusen eine Zwangspause einlegen.
„Wir wissen, worum es geht. Das ist ein Viertelfinale, da ist schon Pfeffer drin. Es ist ein K.o.-Spiel, da geht es auch ein bisschen um die Eier“, blickte Thomas Müller schon einmal auf den Knaller im DFB-Pokal voraus.
Blendend gelaunt präsentierte sich Müller zwei Tage vor der Partie des 17-maligen Pokalsiegers am Mittwoch (20.30 Uhr) beim Champions-League-Teilnehmer. Auch der Rückblick auf das 1:0 im Liga-Klassiker gegen Dortmund sorgte für ein Lächeln beim Weltmeister. „Der Erfolg war gefühlt wichtig für uns“, sagte der 25-Jährige. „Es wird sicherlich nicht schaden, wenn wir auch am Mittwoch wieder die mannschaftliche Geschlossenheit und diese Geilheit zu gewinnen auf den Platz bringen.“
Robben und Alaba fallen wie seit Sonntag auch Ersatztorhüter Tom Starke (Außenbandriss am rechten Sprunggelenk) definitiv aus. Auch für Ribéry, der am Sonntag ein paar Laufrunden drehte, reicht es nach seiner Sprunggelenksverletzung nicht. „Ich kann gegen Leverkusen nicht spielen“, sagte der Franzose bei „Sport1“, als er sich das Münchner Regionalliga-Derby der Bayern und des TSV 1860 anschaute. „Wir müssen jeden Tag arbeiten, umso schnell wie möglich zurückzukommen“, erklärte Ribéry mit Blick auf das Porto-Spiel (15. April).
Schweinsteigers Verletzung ist ebenfalls schmerzhaft, aber schwerer verletzt ist er nicht. „Basti ist ein harter Hund“, sagte Sportvorstand Matthias Sammer und mochte wegen der hochkarätigen Ausfälle nicht lamentieren. „Denen, die da sind und die Kohlen aus dem Feuer holen müssen, muss unsere ganze Zuneigung gehören.“ Holger Badstuber etwa, der am Montag wieder mit dem Team trainiert.
Frustrierend ist der Blick auf die Kaderliste im Fitnessraum aber dieser Tage. „Alle waren fast wieder grün, jetzt sind wieder ein paar rote dazugekommen“, erzählte Müller. „Aber wir haben immer noch eine super Mannschaft auf dem Platz. Wir können ja nicht auf Stopp drücken und warten, bis alle wieder fit sind.“
Selbst bei einem Ausfall von Schweinsteiger stünde Pep Guardiola noch ein hochklassiges Ensemble zur Verfügung, mit dem die vierte Viertelfinal-Auflage dieses Duells gewonnen werden soll. „Erst Pokal, dann Bundesliga, dann Champions League. Das ist ein wichtiger Moment für uns“, sagte Robert Lewandowski, der Siegtorschütze vom BVB-Duell.
Zur Hochphase der Saison kommt der Pole immer besser in Schuss, dazu kehrte Thiago am Osterwochenende auf den Rasen zurück. „Mein Leben als Fußballer startet neu“, schwärmte der spanische Nationalspieler nach seinem 21-Minuten-Comeback. „Aber wir müssen Schritt für Schritt machen und abwarten, wann es für mehr reicht.“
Ob Guardiola am Mittwoch gegen die Werkself seine Taktik ähnlich wie gegen die Borussia anpasst und defensiver agieren lässt, hängt nicht nur von Schweinsteigers Gesundheitszustand ab. „Da es ein K.o.-Spiel ist und da es da um sehr viel geht, werden wir sicher nicht hinten Tür und Tor öffnen“, verriet Müller. „Ich denke nicht, dass wir unsere Spielweise ändern. Die Idee bleibt die gleiche.“
Müller bejubelte schon dreimal in Berlin den Gewinn des Potts, Xabi Alonso hofft auf seine Hauptstadt-Premiere. „Das ist ein spezielles Spiel in Berlin. Ich habe davon gehört und es schon am TV gesehen“, sagte der spanische Mittelfeldroutinier. „Ich habe den Pokal in Spanien und England gewonnen und will ihn auch hier gewinnen.“