Dynamo Dresden geht gegen Pokalausschluss in Berufung
Dresden (dpa) - Zweitligist SG Dynamo Dresden geht gegen den Ausschluss aus dem DFB-Pokal in Berufung. Diese Entscheidung gaben die Sachsen bekannt.
Eine Woche zuvor hatte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes die Dresdner nach den Vorfällen beim Pokalspiel in Hannover am 31. Oktober für den Cup-Wettbewerb in der kommenden Saison gesperrt. „Hintergrund ist, dass die notwendige Meinungsbildung über die in der nächsten Instanz zu erwartenden Chancen und Risiken innerhalb der Sportgemeinschaft noch nicht abgeschlossen ist“, erklärte Dynamo. Zudem liege dem Verein noch keine schriftliche Urteilsbegründung vor.
Dresden will demnach auch Zeit gewinnen, um die genaue Prüfung des Urteils, die Aussichten eines Berufungsverfahrens sowie juristische und wirtschaftliche Risiken zu prüfen. Nach der schriftlichen Urteilsbegründung durch das Sportgericht will der Verein dann entscheiden, ob die Berufung vor dem DFB-Bundesgericht aufrecht erhalten wird.
Die Sachsen wurden bereits in der vergangenen Saison nach den Pokal-Vorkommnissen bei Borussia Dortmund aus dem Wettbewerb ausgeschlossen. Damals konnte die Berufung das Urteil zwar abwenden, doch die Strafe von einem Geisterspiel vor eigenem Publikum gegen Ingolstadt und eine Geldstrafe von 100 000 Euro trafen den Verein hart. Zudem hatte der Club bereits zuvor beim Spiel beim FC St. Pauli freiwillig auf seine Fans verzichtet.
Beim Dresdner Pokalspiel in Hannover hatte die Polizei insgesamt 41 Straftaten verzeichnet. Es gab neun Verletzte und drei Festnahmen. Bereits vor dem Anpfiff hatten Dynamo-Anhänger in einigen Stadionbereichen die Eingänge zu den Blöcken gestürmt. Nach der Partie liefen rund 200 Gäste-Anhänger auf den Rasen, wurden aber von der Polizei zurückgedrängt.
„Im letzten Jahr hat das DFB-Bundesgericht nach den Vorfällen in Dortmund ausdrücklich davor gewarnt, dass im Wiederholungsfall der Pokal-Ausschluss droht“, hatte der Vorsitzende Richter Hans E. Lorenz in der vergangenen Woche gesagt.