Ernüchterte Augsburger nach Pokalpleite
Magdeburg (dpa) - Blamage, Denkzettel, Hilflosigkeit - die gedemütigten Augsburger versuchten erst gar nicht, ihr Erstrunden-Aus im DFB-Pokal schön zu reden.
Zu kopf- und harmlos präsentierte sich der Fußball-Bundesligist im ersten Pflichtspiel der Saison und dementsprechend schonungslos fiel auch die Analyse der 0:1-Pleite beim Viertligisten 1. FC Magdeburg aus. „Wir sind maßlos enttäuscht. Wir haben kein gutes Spiel gemacht“, erklärte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl und wertete die Begegnung der unerfreulichen Art als Warnschuss vor dem Bundesliga-Start an diesem Samstag bei der TSG 1899 Hoffenheim.
Kurz vor dem Liga-Auftakt sind jetzt die analytischen Fähigkeiten von Weinzierl gefragt, der hinter Weltmeistercoach Joachim Löw immerhin Zweiter in der Umfrage „Trainer des Jahres 2014“ wurde. All seine Versuche, mit wilden Gesten in der Coaching-Zone sein überraschend blasses Team anzutreiben, verpufften. Der Achte der vergangenen Bundesliga-Saison fand kein Mittel gegen defensiv gut geordnete Magdeburger, die fehlende Kreativität und Durchschlagskraft fielen besonders negativ auf. „Wir müssen das Pokalspiel sauber analysieren und es in der Liga besser machen“, kommentierte Weinzierl ernüchtert. „Weil wir es besser können.“
Vor allem die Offensivabteilung der Schwaben enttäuschte. Dabei hatte Manager Stefan Reuter sieben Millionen Euro in neue Spieler investiert. Nur ein Neuzugang stand in der Startelf - der Slowene Tim Matavz - und der war in der Sturmspitze allein. Es sei klar, „dass wir gegen Hoffenheim eine andere Leistung zeigen müssen“, forderte Weinzierl.
Auch Mittelfeldspieler Daniel Baier wurmte der Denkzettel, „den wir jetzt aus den Köpfen bekommen müssen“. Ja, dieses Negativ-Erlebnis müsse dringend aufgearbeitet werden, meinte Paul Verhaegh und betonte: „Es tut weh, sich hier so zu blamieren.“ In der vergangenen Saison hatte es der FC Augsburg ins Achtelfinale des Pokals geschafft, ehe beim 0:2 gegen den FC Bayern der K.o. kam.
Von einem Dreiklassen-Unterschied sahen die 17 854 Zuschauer in der Magdeburger MDCC-Arena jedenfalls nichts. Obwohl die Gäste mehr Ballbesitz hatten, fiel ihnen in der Vorwärtsbewegung zu wenig ein. Zudem ließen sie in der Defensive die Magdeburger gefährlich nah vor das eigene Tor kommen. In der 57. Minute gelang Magdeburgs Christian Beck nach einer Vorlage von Nico Hammann das entscheidende Tor. „Die Magdeburger sind über sich hinausgewachsen“, lobte Weinzierl den Viertligisten. „Am Ende war es ein typisches Pokalspiel.“ Gegen Hoffenheim soll jetzt alles besser werden.