Keine Spur von Paderborner Neid auf RB Leipzig

Leipzig (dpa) - Von Eifersucht auf den finanzkräftigen RB Leipzig waren die geschlagenen Paderborner weit entfernt. „Neid, was ja viele in Bezug auf Leipzig anbringen, verspüren wir gar nicht“, betonte Trainer André Breitenreiter.

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Natürlich sei er nicht zufrieden, weil man als Erstligist den Anspruch habe, so ein Spiel zu gewinnen. Der SC Paderborn unterlag aber eine Woche vor dem Debüt in der Fußball-Bundesliga dem hochambitionierten Zweitliga-Aufsteiger RasenBallsport Leipzig nach Verlängerung mit 1:2. Die Sachsen zogen damit in die zweite Runde des DFB-Pokals ein.

„Solange sie nicht in der ersten Liga spielen, ist es für mich auch ein Zweitligist, egal wie viel dahinter steckt“, meinte SC-Torschütze Süleyman Koc. Verlässliche Angaben über den Etat der Leipziger mit Sponsor Red Bull gibt es nicht. Bei notwendigen Investitionen ist das Geld halt da. „Jeder weiß, dass RB Leipzig kein normaler Zweitligist ist. Vom Etat her sind sie uns um einige Millionen voraus“, sagte Breitenreiter dem WDR. Er muss Schätzungen zufolge mit einem Etat von 15 bis 16 Millionen Euro in der ersten Bundesliga-Spielzeit der Ostwestfalen auskommen.

Im prächtigen ehemaligen WM-Stadion von Leipzig kam der starke Auftritt der Gastgeber auch für Breitenreiter also nicht überraschend. Es war eine Begegnung von Aufsteigern auf Augenhöhe. „Beide Mannschaften haben sich über weite Strecken der Partie neutralisiert“, stellte Leipzigs Trainer Alexander Zorniger fest. Nach dem Führungstor des Neu-Erstligisten durch Koc glich Anthony Jung noch vor Pause aus. In der Nachspielzeit bescherte Clemens Fandrich den Leipzigern den Sieg und wahrte damit auch die bemerkenswerte Serie von RB-Torwart Benjamin Bellot.

Wenn der gebürtige Leipziger spielt, verliert RB nicht: Das gilt seit fünf Jahren und mittlerweile zwanzig Einsätzen in allen Wettbewerben. Er gehört seit dem ersten Pflichtspiel von RB Leipzig im Jahr 2009 zum Kader, machte die Aufstiege bis in die zweite Liga genauso mit wie zwei Sachsenpokalsiege. Doch die entscheidenden Momente erlebte Bellot meist nur von der Bank oder der Tribüne aus. Dass er gegen Paderborn ran durfte, lag an der schweren Knieverletzung, die sich Stammtorwart Fabio Coltorti vor wenigen Wochen zugezogen hatte. Beim Gegentor machte Bellot allerdings keine gute Figur. Egal, die Leipziger setzten ihre Serie mit dem 18. Spiel in Serie saisonübergreifend fort.

Paderborn bekam hingegen vor dem Meisterschaftsauftakt am Sonntag zuhause gegen den FSV Mainz den ersten Dämpfer. „Aber wir werden die Köpfe jetzt nicht hängen lassen“, betonte Uwe Hünemeier: „Wir werden uns jetzt ab Mittwoch voller Vorfreude konzentriert und engagiert auf Mainz vorbereiten.“ Für die Leipziger geht nach einem Remis und einem Sieg der Zweitliga-Alltag mit dem Heimmatch gegen den sächsischen Rivalen FC Erzgebirge Aue weiter.