Erstes Tor, gewonnene Wette: Aogo macht Fink froh

Trier (dpa) - Dennis Aogo sprach von einem „großen Tag“. Dabei hatte der Nationalspieler mit dem Hamburger SV gerade nur hauchdünn eine Pokal-Blamage abgewendet. Dennoch war der Abwehrspieler überglücklich.

„Das war mein erstes Pflichtspieltor für den HSV. Dass wir dadurch auch noch weitergekommen sind, ist natürlich doppelt schön“, sagte Aogo nach seinem Siegtreffer zum 2:1 (0:1, 1:1) des Fußball-Bundesligisten nach Verlängerung im Zweitrundenspiel beim Viertligisten Eintracht Trier.

In der 110. Minute zirkelte der 24-Jährige einen Freistoß traumhaft schön ins Trierer Tor und sorgte damit auch beim neuen HSV-Coach Thorsten Fink für große Erleichterung. „Das hat Dennis toll gemacht“, lobte Fink, nahm den Außenverteidiger aber zugleich weiter in die Pflicht. „Das erwarte ich auch von ihm als Nationalspieler. Sich den Ball schnappen, Verantwortung übernehmen, das Tor machen und damit das Spiel entscheiden.“

Aogo durfte sich außer über die Lorbeeren seines Trainers noch über eine kleine Finanzspritze freuen. „Ich habe vor dem Spiel mit Heiko Westermann um 50 Euro gewettet, dass ich heute ein Tor mache“, sagte er mit einem spitzbübischen Lächeln. Westermann nahm die verlorene Wette gelassen. „Wir haben vorher noch drüber geflachst, aber es wurde ja auch mal Zeit“, meinte der Kapitän.

Die Laune beim HSV war also gut, obwohl Neu-Coach Fink außer dem Ergebnis nicht viel Positives mitnehmen konnte aus Trier. Eine Stunde lang boten die Norddeutschen eine erschreckende Vorstellung, „über die ich mich richtig aufgeregt habe“, wie Westermann gestand. Dank der Treffer von Marcus Berg (63.) und eben Aogo machte der HSV die frühe Führung des Regionalligisten durch Ahmet Kulabas (9.) aber doch noch wett.

„Auch solche Siege geben Selbstvertrauen“, bilanzierte Fink, der als Profi beim FC Bayern München selbst so manchen „dreckigen Sieg“ errungen hatte. In Trier hatte der 43-Jährige ganz nach seinem Vorbild Ottmar Hitzfeld die Totalrotation angeworfen und gleich sieben neue Spieler gebracht. „Das ist auch wichtig für das Teamwork. Die Jungs hier spielen zu lassen bringt mehr, als mit ihnen irgendwelche Maßnahmen zu unternehmen und in den Kletterwald zu gehen“, sagte Fink.

Ganz Diplomat wollte er dann aber doch nicht darüber sprechen, ob jemand aus der zweiten Reihe seine Chance genutzt hatte und im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Sonntag auf eine weitere Chance hoffen darf. „Wer sagt denn, dass das die zweite Reihe ist? Das sind alles Profis, die wir brauchen“, sagte Fink und nahm lieber die komplette Mannschaft in die Pflicht. „Gegen den FCK wollen wir wieder schöner und besser spielen.“