Favoriten obenauf - Krawalle in Dortmund

Düsseldorf (dpa) - Die sportlichen Überraschungen blieben aus, die schweren Ausschreitungen leider nicht. Das Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden (2:0) wurde von schweren Krawallen der Gäste-Fans überschattet, bei denen mehrere Personen verletzt wurden.

Die Dortmunder Polizei sprach von einer „massiven Gewalt in einer noch nicht erlebten Dimension.“ Die Partie wurde 15 Minuten später angepfiffen, weil die Mannschaften nicht ins Stadion kamen und musste später dreimal unterbrochen werden.

Im ersten Teil der zweiten Pokal-Hauptrunde war für die Außenseiter Endstation. Zwar feierten Borussia Mönchengladbach, der Hamburger SV und der FC Augsburg nur knappe Siege, retteten sich aber letztlich ins Achtelfinale. Souverän zogen die Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, Greuther Fürth und der VfL Bochum in die nächste Runde. Hoffenheim setzte sich im Bundesliga-Duell mit dem 1. FC Köln durch.

73 100 Zuschauer erlebten die Partie im Dortmunder Stadion, wo der Sport in den Hintergrund rückte. „Das ist sehr schade, das hat dieses Spiel nicht verdient“, meinte BVB-Kapitän Sebastian Kehl. Der deutsche Meister setzte sich am Ende durch die Treffer von Robert Lewandowski und Mario Götze sicher durch. „Wir haben das Spiel nicht dominiert, sondern kontrolliert“, befand BVB-Trainer Jürgen Klopp.

Der Hamburger SV konnte eine weitere Blamage nur hauchdünn abwenden und feierte mit dem 2:1 nach Verlängerung beim einstigen Pokalschreck Eintracht Trier den ersten Sieg unter Neu-Trainer Thorsten Fink. Der Siegtreffer gelang Nationalspieler Dennis Aogo. „Das war mein erstes Pflichtspieltor für den HSV. Dass wir dadurch auch noch weitergekommen sind, ist natürlich doppelt schön“, sagte Aogo. Der FC Augsburg schaffte wie in der ersten Runde ganz knapp den Sprung ins Achtelfinale. Daniel Brinkmann erzielte das Tor des Tages beim 1:0 gegen RB Leipzig.

Borussia Mönchengladbach benötige zum Einzug in die Runde der letzten 16 Teams sogar das Elfmeterschießen und die Klasse von Torhüter Marc-Andre ter Stegen, der beim 4:3-Erfolg zwei Elfmeter parieren konnte. „Beim letzten Elfer habe ich ein wenig spekuliert, zum Glück ist es aufgegangen. Ich hoffe, dass wir daraus Selbstvertrauen für die Bundesliga ziehen können“, meinte der Gladbacher Keeper.

Der 1. FC Köln präsentierte sich nach der 0:5-Pleite in Dortmund verbessert, aber nicht gut genug, um sich gegen 1899 Hoffenheim durchzusetzen. Chinedu Obasi und Knowledge Musona sicherten den Gastgebern nach dem 0:1-Rückstand durch Mato Jajalo den Sieg. „Wir sind trotz des Ergebnisses einigermaßen in die Spur zurückgekommen. Jetzt haben wir am Sonntag ein richtungsweisendes Spiel“, sagte FC-Profi Christian Eichner vor der Partie gegen den FC Augsburg.

Mit deutlichen Siegen schafften die Zweitliga-Spitzenteams den Einzug in die nächste Runde. Die seit 21 Pflichtspielen unbesiegte Fortuna aus Düsseldorf bezwang den Ligakonkurrenten 1860 München vor 35 000 begeisterten Zuschauern sicher mit 3:0. „Das war Gänsehaut pur auf der Ehrenrunde“, befand Doppel-Torschütze Sascha Rösler. Spitzenreiter Fürth kam gegen sehr starke Paderborner zu einem deutlichen Erfolg. „Momentan haben wir auch das nötige Glück. Wie wir mit 3:0 in die Pause gehen konnten, wussten wir selber nicht“, meinte Fürths Profi Heinrich Schmidtgal. Ungefährdet setzte sich auch der VfL Bochum beim 4:1 in Unterhaching durch.