FCK souverän im Viertelfinale: 3:0 bei Union Berlin
Berlin (dpa) - Die „Roten Teufe“ frotzelten ausgelassen, die Unioner schlichen mit hängenden Köpfen in die Kabine. Zum ersten Mal seit drei Jahren hat der 1. FC Kaiserslautern wieder das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht.
Der Pokalsieger von 1990 und 1996 verlängerte mit dem souveränen 3:0 (2:0)-Erfolg die Krise des Zweitliga-Rivalen 1. FC Union Berlin, der seit dem 27. Oktober keinen Sieg mehr einfahren konnte.
Die Pfälzer dürfen sich nun über Zusatzeinnahmen von rund einer Million Euro freuen. Die Tore für die in allen Belangen überlegenen Gäste erzielten in der mit 21 717 Zuschauern seit Wochen ausverkauften Partie Willi Orban (18. Minute), Simon Zoller (45.) und Marcel Gaus (83.). „Heute hat alles gepasst. Wir haben alles erreicht, was wir uns vorgenommen hatten“, meinte Torschütze Gaus.
Die Berliner, die bereits vor zehn Tagen das Punktspiel gegen die „Roten Teufel“ auf dem Betzenberg mit 0:3 verloren hatten, starteten in ihr erstes Pokal-Heimspiel seit mehr als vier Jahren überaus ängstlich. Zur Stabilisierung der Abwehr, die in den vergangenen vier Punktspielen zehn Gegentore kassiert hatte, berief Trainer Uwe Neuhaus erstmals seit über drei Monaten den lange verletzten Mario Eggimann wieder in die Innenverteidigung - doch auch der erfahrene Schweizer vermochte kaum Ruhe in die Aktionen zu bringen. „Die erste Halbzeit war richtig schlecht. Wir sind alle total enttäuscht, dass wir unseren großartigen Fans heute nicht mehr bieten konnten“, bedauerte Neuhaus.
Gleich mit der ersten gefährlichen Aktion gingen die Gäste in Führung. Enis Alushi legte auf, und Willi Orban verwandelte unhaltbar per Kopf (18.). Danach bestimmten die Lauterer klar die Szenerie und ließen die von den Fans nach vorn gepeitschten Berliner kaum zu konstruktiven Angriffen kommen. Zum günstigen Zeitpunkt unmittelbar vor dem Pausenpfiff sorgte Simon Zoller nach einem per Kopf von Orban verlängerten Eckball aus Nahdistanz bereits für die Vorentscheidung. „Wir haben eine sehr reife, engagierte Partie gesehen“, lobte Lautern-Trainer Kosta Runjaic sein Team.
Den wie gelähmt wirkenden Berlinern gelang lange Zeit so gut wie nichts. Etwas mehr Schwung kam erst durch den eingewechselten Simon Terodde in das Angriffsspiel der Rot-Weißen, doch zweimal scheiterte der Stürmer aus wenigen Meter Entfernung am stark haltenden Keeper Tobias Sippel (58./62.). „Ich muss das Ding machen, dann kann das Spiel kippen“, räumte Terodde ein. Und Kapitän Torsten Mattuschka sprach deutliche Worte: „Wir müssen endlich die Arschbacken zusammen kneifen, damit wir diese Krise stoppen.“
Hektisch wurde die Partie in der Schlussphase, nachdem Schiedsrichter Peter Sippel ein Tor von Adam Nemec wegen Abseitsstellung nach einem Pfostenknaller von Mattuschka nicht anerkannte (78.). Als wenig später Marcel Gaus die Vorlage des gerade eingewechselten Mohamadou Idrissou zum 3:0 verwandelte, war der Kampfgeist der Gastgeber erloschen.