Freiburg ist „überglücklich und wahnsinnig froh“

Freiburg (dpa) - Von einem Befreiungsschlag wollte Christian Streich nach dem Einzug ins Pokal-Achtelfinale und dem ersten Erfolg nach sieben sieglosen Pflichtspielen nichts wissen.

„Wir gehen in drei Tagen nach Dortmund, da müssen wir wieder viel Aufwand betreiben. Das wird für uns eine riesige Herausforderung“, sagte der Trainer des SC Freiburg nach dem 2:1 (0:0) gegen den VfB Stuttgart. „Das wird ein Abenteuer. Aber wir werden uns nicht kampflos geschlagen geben. Das kann ich garantieren.“ Bis zum Abschluss der zweiten von drei englischen Wochen in Serie bekommen die Fußballprofis nun zudem nicht mehr vorgerechnet, seit wie vielen Partien sie auf einen Sieg warten.

„Ich bin überglücklich und wahnsinnig froh, dass wir heute gewonnen haben“, sagte der starke SC-Torwart Oliver Baumann nach dem ersten Sieg in einem Pokalspiel gegen den VfB, forderte aber: „Uns fehlen noch die Punkte in der Liga. Da müssen wir einfach anknüpfen an dieses Spiel.“ Mit drei Punkten reisen die Freiburger als Vorletzter der Bundesliga zum Tabellenführer nach Dortmund.

Der VfB hat vor dem siebten Spieltag sieben Zähler auf dem Konto, „Stuttgart ist nicht im Europapokal, was für Stuttgart ungewöhnlich ist, und jetzt auch nicht mehr im Pokal. Das ist ja verkehrte Welt“, befand Streich. „Wir stehen zwar hinten in der Bundesliga, aber wir sind noch in allen drei Wettbewerben.“

Lange aufhalten wollen sich die Schwaben mit dem zweiten verpassten Saisonziel aber nicht. „Du kannst diesen Sachen auch nicht nachtrauern, ob das jetzt die Europa League ist oder der DFB-Pokal“, sagte Sportvorstand Fredi Bobic, nachdem sein Verein die Gegentore von Matthias Ginter (52. Minute) und Mike Hanke (70.) nicht mehr hatte aufholen können. Der Anschlusstreffer durch Vedad Ibisevic in der 87. Minute kam zu spät. „Wenn wir ständig etwas nachtrauern würden, würden wir auch in der Bundesliga Boden verlieren. Und das werden wir nicht machen“, kündigte Bobic an.

Vielmehr gehe es nun darum, am Sonntag gegen Aufsteiger Eintracht Braunschweig in der Liga wieder zu punkten. „Am Ende des Tages ist die Bundesliga wichtig, da sind wir auf einem guten Weg“, sagte Bobic. Ähnlich äußerte sich Kapitän Christian Gentner: „In der Bundesliga haben wir trotz der liegengelassenen zwei Punkte gegen Frankfurt eine kleine Serie und da wollen wir dranbleiben und gegen Braunschweig was holen.“

Bereits am Tag zuvor muss Freiburg sich in Dortmund erneut beweisen. „Mir macht das Spaß, dieser Rhythmus, alle paar Tage zu spielen, ich habe das ja noch nie erlebt in meinem Leben“, sagte Streich. „Aber was wir da leisten müssen, insgesamt - andere sagen, da muss man nichts mehr machen, außer essen, schlafen und Fußball spielen. Aber es gibt Schlimmeres als essen, schlafen und Fußball.“