Nun zu den Bayern Hammer-Los dämpft Schalker Pokal-Hoffnungen
Sandhausen (dpa) - Das erhoffte Losglück blieb dem FC Schalke 04 im DFB-Pokal verwehrt.
Er habe für das Viertelfinale zwar eigentlich keinen Wunschgegner, hatte Mittelfeldspieler Alessandro Schöpf nach dem souveränen 4:1-Erfolg beim SV Sandhausen gesagt. „Aber in München waren wir erst vor ein paar Tagen. Da müssen wir nicht unbedingt wieder hin.“
Nur wenige Stunden später wurde es dann doch das Hammer-Los: In ihrem ersten Pokal-Viertelfinale seit sechs Jahren müssen die Schalker auswärts bei Titelverteidiger FC Bayern antreten. „See you soon, @Badstuber“, grüßte Nationalstürmer Thomas Müller via Twitter seinen aktuell an Schalke ausgeliehenen Kumpel Holger Badstuber.
Für die mit dem nationalen Cup-Wettbewerb verbundenen Hoffnungen der Schalker dürfte das von Sänger Mark Forster zugeteilte Los allerdings ein kleiner Dämpfer gewesen sein. Als Tabellenzwölfter hinkt der Revierclub seinen Ansprüchen in der Liga meilenweit hinterher. Der einzige Ausweg aus der sportlichen Misere scheint der Pokal, über den sich S04 doch noch für den europäischen Wettbewerb qualifizieren könnte.
„Wir sind in der Bundesliga ziemlich weit hinterher“, sagte Kapitän Benedikt Höwedes nach dem Sieg in Sandhausen. Daher sei der Pokalwettbewerb mit Blick auf Europa „eine gute Option.“ Mit den Bayern wartet in rund drei Wochen aber nun erst mal der wohl schwerste Gegner. Dabei hatte die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl erst am vergangenen Wochenende beim 1:1 in München ein seltenes Mal in dieser Spielzeit ihre Qualität offenbart.
Dem starken Auftritt in der Allianz-Arena folgte der souveräne Sieg beim zuvor seit fünf Spielen unbesiegten SV Sandhausen. „Wenn wir so weitermachen, wird es schwierig, gegen uns zu gewinnen“, sagte Winter-Neuzugang Guido Burgstaller. Doch bisher fehlt den Knappen vor allem genau das: die Konstanz.
Fünf Niederlagen zum Saisonauftakt waren zwölf Spiele ohne Niederlage gefolgt. Auch der Start nach der Winterpause verlief mit einem Sieg gegen Ingolstadt, einer Pleite in Frankfurt und dem Unentschieden bei den Bayern durchwachsen. Um den aktuell leichten Aufwärtstrend zu bestätigen muss am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) ein weiterer Sieg gegen Hertha BSC folgen.
Sollte Weinzierls Team auch gegen die Berliner ähnlich treffsicher auftreten wie in Sandhausen, dürften die Chancen nicht schlecht stehen. Mit einem Dreierpack innerhalb weniger Minuten hatte sein Team schon vor der Pause die Partie entschieden. Alessandro Schöpf (38. Minute), Winter-Neuzugang Daniel Caligiuri (43.) und Verteidiger Naldo (45.+1) waren vor dem Seitenwechsel erfolgreich. Die einzige gute Chance der Gastgeber nutzte Andrew Wooten (64.) zum Anschlusstreffer, Jewgen Konopljanka (71.) machte wenig später aber alles klar.
„Ich denke, dass wir über 90 Minuten souverän weiter gekommen sind“, sagte Weinzierl im Anschluss. Seine Mannschaft habe immer die Spielkontrolle gehabt und eine starke Passquote von 91 Prozent. „Jetzt brauchen wir noch ein bissl Losglück“, wünschte sich der 42 Jahre alte Bayer am Mittwochabend. Damit hatte er sicher kein Auswärtsspiel beim Titelverteidiger gemeint.