Hoffenheim hofft auf Premiere - VfL will nach Europa

Zuzenhausen (dpa) - 1899 Hoffenheim will erstmals dorthin, wo der VfL Wolfsburg erst im vergangenen Jahr noch war: ins Halbfinale des DFB-Pokals.

„Wir sind schon oft genug im Viertelfinale gescheitert“, sagte Hoffenheims Mittelfeldspieler Sejad Salihovic vor der Partie am Mittwochabend. Fünfmal standen die Kraichgauer bereits im Viertelfinale, doch immer dann, wenn es im Cup-Wettbewerb richtig rund ging, war für die TSG Endstation.

Lübeck, Dortmund, Bremen, Cottbus und Fürth hießen die Gegner, an denen sich die Hoffenheimer in der Runde der letzten Acht die Zähne ausbissen. Im sechsten Anlauf soll es jetzt endlich klappen. „Wir wollen etwas Historisches schaffen“, sagte Kapitän Andreas Beck.

Dabei helfen soll wohl auch Torhüter Koen Casteels. Trainer Markus Gisdol ließ im Pokal bisher stets Ersatzmann Jens Grahl auflaufen, gegen Wolfsburg wird er aber voraussichtlich Casteels im Tor behalten. „Koen ist gut drauf, ich sehe keinen Anlass, etwas zu ändern“, verriet Gisdol dem Fachmagazin „kicker“.

Ob auch David Abraham spielen kann, ist noch fraglich. Der Verteidiger wurde am vergangenen Wochenende beim 1:1 in Freiburg mit Adduktorenproblemen vorzeitig ausgewechselt. Dafür empfahl sich Stürmer Anthony Modeste mit seinem ersten Tor seit dem achten Spieltag wieder für die Startelf.

Die „Wölfe“ reisen selbstbewusst in den Kraichgau, das klare 3:0 gegen den FSV Mainz 05 am vergangenen Samstag hat für zusätzliche Zuversicht gesorgt. Zumal die Niedersachsen anders als Hoffenheim als Viertelfinal-Spezialisten gelten. Sechsmal standen sie im Viertelfinale, fünfmal gelang der Sprung in die Vorschlussrunde. Zuletzt im vergangenen Jahr, wo Bayern München mit 6:1 eine Nummer zu groß war. Auch dieses Mal wollen die Wolfsburger ihre Chancen, über den DFB-Pokal ins internationale Geschäft einzuziehen, so lange wie möglich am Leben halten.

VfL-Coach Dieter Hecking kann dabei aus dem Vollen schöpfen. Der in der Liga zuletzt gesperrte Daniel Caligiuri steht wieder zur Verfügung. Auch der zuvor verletzte Slobodan Medojevic soll wieder zum Kader gehören. „Er ist eine Option für die Startelf“, meinte Hecking am Dienstag über den Mittelfeldspieler, der zuletzt mit einer Oberschenkelblessur ausgefallen war. Unklar ist noch, ob Bas Dost und Ivica Olic wie von beiden Angreifern gewünscht gemeinsam im Sturm auflaufen. „Nicht jeder Wunsch geht in Erfüllung“, sagte Hecking.