HSV will im Pokal Kassen füllen - van der Vaart fehlt
Hamburg (dpa) - Der DFB-Pokal soll für den Hamburger SV ein fettes Zubrot werden. Mit einem Sieg im Achtelfinale gegen Zweitligist 1. FC Köln winken dem klammen Fußball-Bundesligisten willkommene Millionen-Einnahmen.
Schon die Partie am Dienstag gegen die Rheinländer bringt den Hanseaten allein gut eine halbe Million Euro ein. „Erreichen wir das Viertelfinale, können wir Geld verdienen“, sagte Sportdirektor Oliver Kreuzer. Denn die Runde der letzten Acht ist nicht im Etat eingeplant - aus gutem Grund: In diesem Jahrtausend hatten es die Hamburger erst zweimal ins Viertelfinale geschafft.
Im Idealfall sind inklusive TV-Übertragung in dieser Saison bis zu zwei Millionen Euro zu erwarten. Damit hätte der Pokalsieger von 1987 schon den nicht einkalkulierten Trainerwechsel von Thorsten Fink zu Bert van Marwijk finanziert.
Zunächst müssen die Norddeutschen aber das Achtelfinale überstehen. Die Kölner hatten zuletzt beim HSV-Stadtrivalen FC St. Pauli beeindruckt: Am Freitag siegte der Zweitliga-Spitzenreiter am Millerntor mit 3:0. Auch die Statistik verheißt nichts Gutes für den HSV. Viermal trafen die Hamburger und der 1. FC Köln im Pokal schon aufeinander, dreimal setzten sich die Rheinländer durch.
Kölns Coach Peter Stöger hat dennoch Respekt vor dem dreimaligen Pokalsieger aus dem Norden: „Wir fahren hierher als klarer Außenseiter gegen einen Bundesligisten. Aber eventuell können wir für eine Überraschung sorgen, wenn das Glück auf unserer Seite ist.“
Die Hamburger müssen nach wie vor ohne ihren verletzten Kapitän Rafael van der Vaart auskommen. „Für Köln wird es noch nicht reichen, doch ich hoffe, dass es gegen Augsburg klappen wird“, sagte der 30 Jahre alte Regisseur der „Bild“-Zeitung. Am Sonntag hatte er erstmals nach seiner Bänderverletzung im Knöchel eine komplette Trainingseinheit auf dem Platz absolviert. Immerhin: In der Liga hat sein Vertreter Hakan Calhanoglu zuletzt sowohl gegen Hannover 96 (3:1) als auch gegen den VfL Wolfsburg (1:1) getroffen.
Verteidiger Heiko Westermann soll am Dienstag trotz Knieproblemen zur Verfügung stehen. Der Nationalspieler pausierte zwei Tage nach der Freitagspartie in Wolfsburg.
HSV-Stürmer Maximilian Beister denkt sogar über das Viertelfinale hinaus: Er sei als Zuschauer „bestimmt sechs-, siebenmal beim Pokalfinale im Olympiastadion“ gewesen, erzählte der 23-Jährige und schwärmte von der einzigartigen Atmosphäre. Auch die Partie im Hamburger Volkspark wird ausverkauft sein. „Das ist eine Riesenchance, eine Runde weiterzukommen. Die Leute sind euphorisch“, sagte Beister.