Johnson und Babel bewahren Hoffenheim vor Blamage
Köln (dpa) - „Joker“ Fabian Johnson und Ryan Babel haben Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim vor einer Riesenblamage bewahrt und in die zweite Runde des DFB-Pokals geschossen.
Sechs Tage vor dem Bundesliga-Auftakt bei Hannover 96 präsentierte sich der Erstligist aus dem Kraichgau beim dürftigen 3:1 (1:1, 0:1)-Sieg nach Verlängerung beim Sechstligisten Germania Windeck allerdings noch weit von seiner Bestform entfernt.
Vor 2588 Zuschauern im Sportpark Höhenberg in Köln ging der große Außenseiter sogar durch Florian Buchholz (36. Minute) in Führung, ehe Sejad Salihovic (51./Foulelfmeter) sowie der für den Bosnier später eingewechselte Neuzugang Johnson (98.) und Ryan Babel (116.) in der Verlängerung die mögliche Pokalsensation doch noch verhinderten und dem neuen Trainer Holger Stanislawski dessen Pflichtspieldebüt retteten.
„Wir hatten gefühlte 98 Prozent Ballbesitz, machen aber kein Tor. Dann wird es von Minute zu Minute schwieriger“, kritisierte Stanislawski. „Wir haben uns unheimlich schwergetan. Aber wir sind eine Runde weiter. Das war das Hauptziel.“ Der alte und neue Kapitän Andreas Beck meinte: „Das war einfach schlecht. Wir müssen uns erheblich steigern, wenn wir in Hannover etwas holen wollen.“
Zwar präsentierten sich die Hoffenheimer, bei denen der ehemalige Stuttgarter Sven Schipplock als einige Spitze den gesperrten und verletzten Stürmer Vedad Ibisevic vertrat, über weite Strecken spielbestimmend. Doch zwingende Torchancen erspielte sich der Bundesligist kaum.
Die Sensation lag in der Luft, als Buchholz den freiwillig in die Verbandsliga Mittelrhein abgestiegenen Club, der in den vergangenen beiden Pokaljahren in der ersten Runde dem FC Schalke 04 und Bayern München jeweils 0:4 unterlag, sogar in Front schoss. Nach einer Ecke von Daniel Ottersbach lenkte Buchholz den Ball an Torhüter Tom Starke vorbei ins kurze Eck. Kurz vor der Pause hätte Bebeto Kamara das 2:0 erzielen können, verfehlte das 1899-Gehäuse aber knapp.
Nach dem Wechsel brachte Stanislawski in Chinedu Obasi für Peniel Mlapa eine frische Offensivkraft, doch aus seiner großen Feldüberlegenheit gegen die tapfer kämpfenden Windecker mit Co-Trainer Marcus Voike im Mittelfeld konnte Hoffenheim kein Kapital schlagen. Auch der Ausgleich inspirierte die Gäste kaum.
Kurz vor Ende der regulären Spielzeit verhinderte zunächst Michael Reed das 1:2, als er einen Schuss von Prince Tagoe von der Linie kratzte. Erst in der Verlängerung gelangen Johnson und Babel die erlösenden Treffer für den enttäuschenden Favoriten. Trotz der Niederlage war Windecks Präsident Hein Georg Willmeroth „unheimlich stolz“ auf die Elf. „Das war grandios“, sagte der Clubchef, der dem Team und dem Torschützen eine Sonderprämie zukommen lassen will.