Keller-Premiere missglückt: Schalke-Aus gegen Mainz
Gelsenkirchen (dpa) - Auch Stevens-Nachfolger Jens Keller hat die Talfahrt des FC Schalke 04 nicht stoppen können. Nach der Trennung vom Trainer Huub Stevens verabschiedeten sich die Gelsenkirchener mit einer Heim-Niederlage aus dem DFB-Pokal und verloren gegen den 1. FSV Mainz 05 mit 1:2 (0:1).
„Wir sind wahnsinnig enttäuscht, dass wir nicht weitergekommen sind. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir sind in der zweiten Halbzeit bis an die Grenzen gegangen“, sagte Keller.
Vor 54 202 Zuschauern in der Veltins-Arena brachte Marco Caligiuri (30.) die Gäste in dem Bundesliga-Duell in Führung. Klaas Jan Huntelaar (75.) sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe Nicolai Müller (83.) das Pokal-Aus der schwachen Schalker besiegelte. Die Knappen sind nun seit acht Spielen ohne Sieg - der bis zum Saisonende unter Vertrag stehende Keller wird viel Aufbauarbeit leisten müssen in der Weihnachtspause.
Mainz dagegen singt und lacht nach dem Sprung ins Viertelfinale. „Ich bin sehr, sehr glücklich und stolz auf die Mannschaft. Sie hat mit Leidenschaft und Herz gespielt„, sagte Trainer Thomas Tuchel. Allerdings wurde er selbst auf die Tribüne geschickt, nachdem er wild gegen ein rüdes Foulspiel von Jermaine Jones in der zweiten Halbzeit protestiert hatte. „Ich habe mich wahnsinnig erschrocken über das Foulspiel, dass schlimm aussah“, meinte Tuchel.
Aber Jones habe sich mehrfach entschuldigt - er sei verbannt worden, weil er auf dem Platz gewesen sei, erklärte Tuchel. Im Vorfeld der Pokal-Begegnung hatte er Gerüchte, er werde nach Saisonende neuer Schalke-Trainer, heftigst dementiert: „Das ist falsch und gelogen.“
Schalkes neuer Trainer Keller stellte Joel Matip, Atsuto Uchida, Christoph Moritz und überraschend Lewis Holtby nicht auf. Die routinierten Tranquillo Barnetta, Christoph Metzelder, Jermaine Jones und Angreifer Ciprian Marica standen in der Startelf. Und trotz fehlender Erfolge konnte sich die gesamte Schalker Mannschaft über fehlende Unterstützung durch die Fans nicht beklagen. Nur sprang der Funke nicht über.
Nach einer halben Stunde brannte es hingegen in Schalker Strafraum. Als nahe des Mittelkreises der Schalker Jones und der Mainzer Müller nach einem Zweikampf liegen blieben, kam Adam Szalai an den Ball. Der Ungar spielte blitzschnell weiter auf den völlig frei stehenden Caligiuri, der dem verdutzten 04-Keeper Timo Hildebrand keine Chance ließ.
Die Schalker gaben dann wenigstens nach der Pause Gas. „In der zweiten Halbzeit haben wir enorm Druck entwickelt und uns Chancen herausgespielt“, sagte Keller. Der eingewechselte Holtby belebte das Schalker Spiel. Zunächst vergab Obasi kläglich, dann spielte U21-Kapitän Holtby im Strafraum Marica frei, der Huntelaar sah. Eiskalt verwandelte der Niederländer - Schalke durfte hoffen. „Nach dem 1:1 war ich mir sicher, dass wir das Spiel noch gewinnen. Aber leider haben wir dann bei dem 1:2 hinten geschlafen“, sagte Keller. Doch dann war es der gerade eingewechselte Jan Kirchhoff, der den schon gegen Stuttgart zweimal erfolgreichen Müller freispielte. Fünf Minuten vor Schluss traf der Österreicher Christian Fuchs nur die Latte.