Köstners letzte Bewerbungschance im Werksclub-Duell
Wolfsburg (dpa) - Für Lorenz-Günther Köstner ist das Pokalspiel gegen Bayer Leverkusen so etwas wie die letzte Bewerbungschance.
Der 60 Jahre alte Fußball-Lehrer möchte beim VfL Wolfsburg weiter als Trainer der Profis arbeiten und könnte mit dem Sprung ins Viertelfinale des DFB-Pokals Werbung in eigener Sache machen.
„Die letzten Spiele können auch die schönsten sein“, scherzte der Coach und schob dann noch schnell nach: „Es sagt ja keiner, dass es das letzte ist.“ Tatsächlich ist die Situation offen, ob Köstner weitermachen darf oder Geschäftsführer Klaus Allofs bereits in der Winterpause einen neuen Coach sucht.
Der Sprung ins Viertelfinale wäre insofern ein weiteres Argument für den Coach. „Für uns alle wäre es gut, wenn wir weiterkommen“, sagte Köstner, der sich am Tag vor dem Pokalspiel zurückhaltender gab als noch am vergangenen Samstag. Nach der jüngsten Bundesliga-Niederlage hatte der VfL-Coach für Aufsehen gesorgt, als er forsch formulierte: „Wenn man nicht mit mir weiterarbeiten will, sollte man mir dies ganz schnell sagen.“ Allofs hatte gekontert, dass der VfL „überhaupt nicht unter Zeitdruck“ sei.
Werbung für Köstner war der überzeugende Wolfsburger Sieg gegen Leverkusen am elften Spieltag der Bundesliga. „Der Gegner wird besonders motiviert sein, weil er hier 1:3 verloren hat“, sagte der VfL-Trainer in Erinnerung an das Punktspiel: „Rudi Völler und seine Crew werden es nutzen, um diese Scharte auszuwetzen.“ Die ersten 45 Minuten gegen Leverkusen waren die besten des VfL in der Bundesliga-Hinrunde. „Es ist ein Halbzeit rausgekommen, von der die Leute geschwärmt haben.“
Auch Leverkusens Teamchef Sami Hyypiä erinnerte am Dienstag an das Aufeinandertreffen vor fünf Wochen. „Letztes Mal haben wir dort nicht so gut gespielt und 1:3 verloren. Also ist Wolfsburg Favorit“, sagte der Finne. „Aber wir fahren mit Selbstvertrauen dorthin. Und wir wissen, dass der Pokal der kürzeste Weg in den internationalen Fußball ist“, ergänzte Hyypiä.
Die Bayer-Elf kann beim VfL wieder mit Stefan Reinartz und Daniel Carvajal antreten. Beide waren beim 3:0-Sieg im Bundesligaspiel am Samstag gegen den Hamburger SV gesperrt. Beim VfL dürfen die in der Bundesliga gesperrten Naldo und Josué im Pokal spielen, so dass Köstner sein Team wie zuletzt aufstellen kann. Der wiedergenesene Ivica Olic wäre im offensiven Mittelfeld eine Option für Vierinha.