Knapper Sieg bei Victoria: Hannover 96 mühevoll weiter
Hamburg (dpa) - Hannover 96 hat nur mit Mühe und Not eine Pokal-Blamage verhindert. Beim Nord-Regionalligisten SC Victoria Hamburg setzte sich der klar favorisierte Bundesligist trotz einer schwachen Vorstellung knapp mit 2:0 (0:0) durch und zog wie erwartet in die zweite DFB-Pokalrunde ein.
Vor 4784 Fans im seit Wochen ausverkauften Hoheluft-Stadion wurde der kurz zuvor eingewechselte Edeljoker Artur Sobiech (69. Minute) zum Matchwinner. Szabolcs Huszti (90.+2) machte in der Nachspielzeit alles klar.
Die kampfstarke Hamburger Mannschaft von Trainer Lutz Göttling, der die Chance auf das Weiterkommen vor der Partie auf „maximal vier Prozent“ taxiert hatte, verkaufte ihre Haut teuer. Sie darf sich mit einer Einnahme von immerhin rund 100 000 Euro trösten.
Bei sommerlichen Temperaturen machten die zu Pokal-Stammgästen gewordenen Hanseaten bei ihrer fünften Erstrunden-Teilnahme seit 2007 den Gästen das Leben ähnlich schwer wie im Vorjahr beim 1:2 dem SC Freiburg. Bei einem Schuss von Benny Hoose hatten die „Vicky“-Fans den Torschrei schon auf den Lippen, doch das Leder strich knapp am Tor vorbei (20.). Die besseren Gelegenheiten hatten die 96er, doch Mame Diouf (6./27.) scheiterte aber am guten Keeper Tobias Grubba.
Auch in der Folge war in dieser Partie, die Schiedsrichter Marcel Unger (Halle) auch mal kurz für eine Trinkpause unterbrach, kein Klassenunterschied zwischen 1. und 4. Liga zu erkennen. Die Gäste wirkten unkonzentriert und fahrig. Kein Wunder, dass so für sie vor der Pause nicht mehr als eine weitere gute Möglichkeit heraussprang: Karem Hagguis (37.) Kopfball senkte sich aber nur auf das Tornetz. So jubelte nur der Victoria-Anhang beim Halbzeitpfiff.
Nach dem Wechsel nahm der Druck der Gäste zwar zu, überzeugen konnten sie angesichts einer hohen Fehlpass-Quote gegen clever verteidigende Hausherren aber weiterhin nicht. Und meist nur nach Einzelaktionen war „96“ gefährlich. Lars Stindl scheiterte mit einem strammen Schuss an Torhüter Grubba (54.), der den Außenseiter auch in der Folge mit starken Paraden vor dem Rückstand bewahrte. So dauerte es lange 69 Minuten, bis Einwechsler Sobiech endlich traf.
Doch auch nach diesem erlösenden Treffer war das Match noch nicht gelaufen. „Vicky“ hielt weiter kräftig dagegen. Zum Ausgleichstor, das aufgrund der Kampfstärke nicht unverdient gewesen wäre, fehlte aber die Durchschlagskraft. Dafür saß dann der Konter zum 0:2.