Kölns Fans feiern ihren neuen Liebling Modeste
Meppen (dpa) - In die Kabine kam der neue Liebling der Kölner Fans nicht nur ohne Trikot, sondern auch ohne Hose. Anthony Modeste hatte in der Partie beim SV Meppen alles gegeben, nach dem glanzlosen 4:0 (2:0)-Sieg des Fußball-Bundesligisten in der ersten Runde des DFB-Pokals sogar seine Ausrüstung.
Der Neuzugang aus Hoffenheim erfüllte seine Aufgabe als neuer Torjäger des 1. FC Köln vortrefflich, zeigte großen Einsatz und traf in seinem ersten Pflichtspiel für die Rheinländer gleich dreimal. Modestes Tore (1., 27./Foulelfmeter, 78.) gehörten allerdings zu den wenigen Höhepunkten beim ungefährdeten FC-Sieg. „Er hat das gut gemacht“, lobte Manager Jörg Schmadtke den für rund 4,5 Millionen Euro geholten Angreifer: „Er macht drei Tore, was will man mehr?“
Modeste entschied die Partie sehr schnell. Bereits nach 45 Sekunden war er zur Stelle und schob überlegt ein. Und nach seinem zweiten Treffer per Elfmeter und dem Platzverweis von Meppens Torhüter Benjamin Gommert gab es keine Zweifel mehr am Sieg. „Das ist normal für mich, Elfmeter zu schießen“, sagte der zuletzt in Hoffenheim unglückliche Modeste. „Das ist mein Job. Ich bin gekommen, um Tore zu machen.“
Zwar schoss der Nachfolger des bisherigen Fan-Lieblings Anthony Ujah später noch ein drittes Tor, ehe Simon Zoller (87.) den Endstand erzielte, doch das war Modeste nicht genug. „Ich wollte mehr machen“, sagte der 27-jährige Franzose: „Es gab viele Chancen für mich, ich hätte noch mehr machen müssen.“
Trainer Peter Stöger war trotzdem zufrieden mit seinem neuen Sturmführer. „Er hat wenig falsch gemacht“, lobte der Coach: „Dass er ein Spieler ist, der uns weiterhilft, haben wir schon vorher gewusst. Man hat heute gesehen, dass er ein richtig guter Mann für uns ist. Er passt auch vom Charakter gut.“
Rundum glücklich war der Coach nach dem Gastspiel im Emsland aber nicht. „Wir hätten mehr Werbung in eigener Sache machen können“, kritisierte der Österreicher. Während Modeste engagiert zu Werke ging, ließen es einige Kölner Profis „zu lax angehen“, wie Manager Schmadtke monierte: „Ein bisschen mehr Spielwitz und Esprit hätten es sein können, und auch ein paar Tore mehr hätten es sein können.“