Neuer Schwung auf Schalke begeistert die Fans
Duisburg (dpa) - Neuer Trainer, frischer Wind, guter Einstand - beim FC Schalke 04 hat das perfekte Pflichtspiel-Debüt von Cheftrainer André Breitenreiter die Vorfreude auf den Bundesligastart weiter gesteigert.
„Verdient gewonnen, überzeugend gespielt - so muss man die Saison beginnen. Es war ja auch dringend notwendig, dass wir einen Neustart machen. Das ist uns gelungen, jetzt müssen wir so weitermachen“, sagte Schalkes Manager Horst Heldt nach dem glatten 5:0 (3:0)-Erstrundenerfolg im DFB-Pokal beim MSV Duisburg am Samstag.
Eine Woche vor dem Auswärtsspiel in Bremen diente der engagierte und souveräne Auftritt beim Reviernachbarn aus der 2. Liga als weiterer Stimmungsaufheller. Lachend und erleichtert kommentierte Breitenreiter die Partie seiner Elf vor 30 600 Fans in der Duisburger Arena. „Wir haben eine überzeugende Leistung geboten“, lobte der Coach insbesondere die Einstellung seiner Profis. „Sie haben von der ersten Minute an gebrannt und dem Gegner nicht den Hauch einer Chance gelassen. So stelle ich mir das vor.“
Fünf Treffer für das Selbstbewusstsein, fünf verschiedene Torschützen als Demonstration der wiedergewonnenen Offensivpower: Klaas-Jan Huntelaar (3.), Matija Nastasic (39.), die starken Neuzugänge Johannes Geis (45.+2) und Franco Di Santo (62.) sowie Leon Goretzka (85.) sorgten in der Neuauflage des Pokalfinals von 2011 für dasselbe Ergebnis wie seinerzeit in Berlin und verzückten die Anhänger. „Unsere Fans haben nach schönem Fußball gelechzt, den haben sie heute bekommen“, stellte Heldt zufrieden fest.
Die Zeiten des unter Roberto Di Matteo gezeigten unattraktiven und in der Rückrunde zudem erfolglosen Destruktiv-Fußballs sind abgehakt. Selbst der vergebene Elfmeter von Di Santo (32.), der an MSV-Keeper Michael Ratajczak scheiterte, konnte die tolle Stimmung und den Optimismus nicht trüben. Für das vorangegangene Foul an Huntelaars neuem Sturmpartner hatte MSV-Kapitän Branimir Bajic Gelb-Rot gesehen. So musste das mit zwei Pleiten in die Saison gestartete Zweitliga-Schlusslicht von Trainer Gino Lettieri die letzte Stunde in Unterzahl spielen, was Schalke die Aufgabe zusätzlich erleichterte.
„Wichtig war, dass Di Santo nach dem verschossenen Elfer noch ein Tor gemacht hat“, meinte Heldt. Auch der Ex-Bremer war rundum glücklich: „Das Team wollte, dass ich schieße. Das ganze Team stand danach hinter mir. Wenn wir etwas erreichen wollen in dieser Saison, müssen wir als Mannschaft zusammenstehen“, sagte Di Santo, der freilich nicht damit rechnen kann, dass Huntelaar ihm beim nächsten Strafstoß die Kugel erneut überlässt: „Ich schieße normalerweise. Ich habe Franco schießen lassen, damit er sein erstes Tor machen kann. Er wollte das selber auch gerne“, erklärte der „Hunter“ und fügte schmunzelnd an: „In Bremen mache ich das nicht.“ Der schon in die Mittelfeld-Chefrolle geschlüpfte Geis warnte vor dem Liga-Beginn am Samstag vor zu großer Euphorie: „Es war ein klasse Start. Aber wir wollen den Sieg auch nicht zu hoch hängen.“