Lehmann drückt VfB die Daumen und will Trainer werden
Berlin (dpa) - Der frühere Fußball-Nationaltorhüter Jens Lehmann hält im Endspiel um den DFB-Pokal zu seinem Ex-Club VfB Stuttgart.
„Ich drücke dem VfB die Daumen“, sagte der 43-Jährige bei einer Veranstaltung des TV-Senders „Sky“ in Berlin. Im Finale am Samstagabend gegen den deutschen Meister und Champions-League-Gewinner FC Bayern München werden die Schwaben zwar als krasse Außenseiter gehandelt, dennoch gehe man in kein Spiel ohne Chance, meinte Lehmann.
Der Keeper lief zwischen 2008 und 2010 in 65 Partien für die Schwaben auf. Die Münchner bezeichnete Lehmann zwar als das beste Team, das er je in Deutschland gesehen habe. Einigen VfB-Spielern wie Vedad Ibisevic, Arthur Boka oder Ibrahima Traoré traue er im Berliner Olympiastadion aber durchaus eine Überraschung zu.
„Wenn Bayern nicht den besten Tag erwischt und die Stuttgarter so fit sind, dass sie über 90 oder sogar 120 Minuten längste Wege gehen könnten, haben sie eine Chance“, meinte Lehmann. Zu einer Prognose für ein mögliches Elfmeterschießen wollte sich der WM-Held von 2006 allerdings nicht hinreißen lassen. „Beide Torhüter haben das Zeug, Elfmeter zu halten“, sagte Lehmann mit Blick auf VfB-Keeper Sven Ulreich und Bayern-Torwart Manuel Neuer.
Lehmann strebt demnächst eine Karriere als Trainer an. „Ich habe mit vielen sehr guten Spielern zusammengespielt und unter einigen sehr guten Trainern gearbeitet - da habe ich eine Menge gelernt“, sagte er. Lehmann, der seine Spielerkarriere 2011 endgültig beendet hatte, verfügt seit der vergangenen Woche über einen Trainerschein. Seine Ausbildung zum „Manager“ hatte Lehmann zuvor in Wales und London absolviert. Auch weitere namhafte Ex-Profis wie der französische Welt- und Europameister Marcel Desailly oder Dietmar Hamann hatten an dem Lehrgang teilgenommen. Neben den fußballerischen Aspekten haben Lehmann in der theoretischen Ausbildung nach eigener Aussage besonders die Fächer Ökonomie und Ernährungslehre begeistert.
Konkrete Angebote liegen ihm anscheinend noch nicht vor. Er selbst könne sich neben einem Engagement in Deutschland auch einen Job in der englischen Premiere League vorstellen. „Eine Sprachbarriere gäbe es jedenfalls nicht“, meinte Lehmann, der von 2003 bis 2008 sowie in der Saison 2010/11 beim FC Arsenal unter Vertrag stand. In der Bundesliga spielte er für den FC Schalke 04, Borussia Dortmund und den VfB Stuttgart. Für Deutschland absolvierte er 61 Länderspiele.