Magdeburg sorgt für Sensation: 1:0 gegen FCA im Pokal

Magdeburg (dpa) - Der FC Augsburg hat sich im DFB-Pokal kräftig blamiert. Der Fußball-Bundesligist zog nach einer schwachen Leistung beim Regionalligisten 1. FC Magdeburg mit 0:1 (0:0) den Kürzeren und vermasselte sich damit nicht nur die kommende Generalprobe in der Bundesliga.

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Durch die Niederlage entgehen dem FCA auch die lukrativen Zusatzeinnahmen aus dem Pokal, über die sich nun der Viertligist freut. Vor 17 854 Zuschauern sorgte Christian Beck in der 57. Minute für den Überraschungscoup des Underdogs.

„Wir sind maßlos enttäuscht. Wir haben 100 Prozent gebraucht und die haben wir nicht gegeben“, sagte Augsburgs Coach Markus Weinzierl sichtlich bedient. Der Magdeburger Matthias Steinborn meinte euphorisch: „Jeder hat für jeden gespielt. Je länger das Spiel dauerte, umso überzeugter waren wir, dass was geht. Uns ist egal, was kommt. Aber ein Bundesligist wäre sicher wieder der Knaller.“

Magdeburg hatte bereits in der Saison 2000/01 für Furore gesorgt. Erst warfen die Bördeländer den 1. FC Köln, dann den FC Bayern München und Karlsruher SC raus. Erst der FC Schalke 04 beendete damals im Viertelfinale den „Pokal-Lauf“ der Magdeburger.

Dass Magdeburg ein unbequemer Gegner wird, hatte Augsburgs Coach Markus Weinzierl prophezeit. Die defensive Einstellung des Gegners dürfte ihn nicht überrascht haben - doch sein Team hatte Probleme, die gut aufgestellte Fünfer-Abwehrreihe und das Vierer-Mittelfeld auseinanderzunehmen. Die Magdeburger störten früh und ließen dem Favoriten mit ihrem hohen Laufpensum kaum Platz, um eigene Spielzüge zu kreieren. Von einem Dreiklassen-Unterschied war nichts zu sehen.

Die Augsburger agierten zwar schneller und wendiger, aber weitestgehend ohne großen kein Zug zum Tor, Spielwitz und Kreativität. Die erste gefährliche Chance hatte Tim Matavz in der 16. Minute. Er verfehlte aber knapp das Gehäuse von FCM-Keeper Matthias Tischer. In der 31. Minute brachte Erik Thommy mit einer artistischen Einlage den Ball aufs FCM-Gehäuse, Tischer vereitelte die Großchance mit einer tollen Parade. Bis auf diese zwei Möglichkeiten ließen die Magdeburger kaum etwas zu und blieben selbst mit Kontern gefährlich.

Auch nach der Pause ein ähnliches Bild: Magdeburg verteidigte effizient, Augsburg hatte zwar mehr Ballbesitz, machte daraus aber nichts - Überraschungsmomente und Ideen fehlten komplett. In der 57. Minute verwandelte Beck die Arena in ein Tollhaus: Eine Flanke von Nico Hammann schätzte Augsburgs Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker falsch ein. Beck fackelte nicht lange und vollendete mit einem Direktschuss.

Augsburg hatte erst in der 79. Minute seine erste Chance der zweiten Hälfte. Shawn Parker scheiterte mit einem Volleyschuss an Tischer, der auch in der 85. Minute gegen Halil Altintop auf der Höhe war.

Dank eines neuen Verteilungsschlüssels erhält jeder Amateurverein in der Pokalhauptrunde 140 000 Euro. Magdeburg kann sich in der zweiten Runde nun über weitere Einnahmen von 268 000 Euro freuen. Damit will der Traditionsverein seine Schulden abbauen.