Mainz erteilt Aue „Anschauunterricht“
Mainz (dpa) - Das größte Lob für das souveräne 2:0 (1:0) des FSV Mainz 05 in der zweiten Pokal-Hauptrunde gegen Erzgebirge Aue kam vom Gästetrainer.
„In der zweiten Halbzeit haben wir Anschauungsunterricht in Sachen Konsequenz und Sicherheit bei Ballbesitz erhalten“, sagte Karsten Baumann anerkennend. Die Rheinhessen haben im vierten Jahr der ununterbrochenen Zugehörigkeit zur Fußball-Bundesliga einen Reifeprozess durchlaufen und einen großen Abstand zur 2. Liga gelegt. Belohnt wurde die verschärfte Trainingseinheit mit Einnahmen von mehr als einer halben Million Euro.
Vor allem Nachwuchsmann Yunus Malli, der erstmals in dieser Spielzeit zum Einsatz kam, konnte Akzente setzen. Das 1:0 von Andreas Ivanschitz (18. Minute) bereitete der 20-Jährige vor, das 2:0 erzielte er gleich nach der Pause selbst (47.). „Ich bin erleichtert, dass mir mein erstes Tor gelungen ist. Das wird mir Selbstvertrauen geben. Jetzt im zweiten Jahr in Mainz habe ich die Härte und das Tempo, bin gereift“, erklärte Malli.
Seine Mitspieler gratulierten artig. „Für uns alle ist das ein positives Erlebnis, weil er sich im Training immer zeigt und stark ist“, meinte Julian Baumgartlinger stellvertretend für die Kollegen. Nur einer ging eher sparsam mit Lob um. „Das war okay, mehr nicht“, konstatierte Trainer Thomas Tuchel. Bis zur Führung sei es ganz gut gewesen. „Danach hätte ich mir etwas mehr Risiko gewünscht. Er soll sich stärker aufdrängen“, gab der 39-jährige Coach seinem Schüler mit auf den Weg.
Trotz seiner ansprechenden Leistung wird Malli im Liga-Alltag bei Werder Bremen wieder zum Bankdrücker werden. Tuchel setzt auf Erfahrung, um an der Weser die Ausbeute von zehn Punkten aus den vergangenen vier Spiele zu steigern. Gegen Bremen wird Adam Szalai wieder gefordert sein, der beim 3:0 in der Liga gegen Hoffenheim mit drei Treffern noch Mann des Spiels war - gegen Aue blieb er torlos.
Der Zweitligist aus dem Erzgebirge hakte das Pokal-Aus schnell ab. „Mainz hat uns mit der Ballsicherheit den Zahn gezogen. Der Sieg war verdient. Da gibt es keine zwei Meinungen“, erklärte Trainer Baumann. Er hofft, dass die Niederlage den Aufwärtstrend in der 2. Liga nicht bremst. Seit drei Spielen sind die Sachsen ungeschlagen. „Mir hat gefallen, dass wir geschlossen geblieben sind, keiner hat sich hängenlassen“, sagte Baumann. „Das war ein guter Auftritt.“