Trainer Werder Bremen Nouri fordert für Bundesliga den „Spirit“ von Hoffenheim
Bremen (dpa) - Alexander Nouri durfte endlich wieder über einen Sieg reden. „Wir genießen jetzt erstmal den Moment“, sagte der unter starkem Druck stehende 38 Jahre alte Trainer des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen nach dem 1:0 (1:0)-Heimerfolg im DFB-Pokal gegen 1899 Hoffenheim.
„Diese positive Energie wollen wir mitnehmen in die nächsten Tage und daraus noch mehr Vertrauen und Überzeugung gewinnen“, ergänzte Nouri. Erschöpft wirkte der junge Coach am Mittwochabend nach dem Einzug ins Pokal-Achtelfinale, aber auch zufrieden und erleichtert. Nach einem katastrophalen Start in der Liga mit neun Spielen ohne Sieg und nur drei Toren braucht Werder - und ganz besonders Nouri - dringend Erfolgserlebnisse. Nach dem 0:0 beim ähnlich schwach gestarteten 1. FC Köln am vergangenen Wochenende erhöhte Werder-Sportchef Frank Braumann den Druck auf den jungen Trainer deutlich.
Bei einer Niederlage gegen Hoffenheim wäre eine Trennung schon möglich gewesen. Nun hat Nouri wieder Spielraum. Am 29. Oktober tritt Werder zuhause gegen den FC Augsburg an. Bei einem Sieg dürfte der Trainer den Job erst einmal sicher haben. Und bei einer Niederlage? Baumann äußerte sich nach dem Hoffenheim-Spiel nicht öffentlich und überließ dem Trainer die Bühne nach dem Erfolg gegen den favorisierten Ligavierten und Europa-League-Teilnehmer.
Sein Team brauche gegen Augsburg nun den gleichen „Spirit“, forderte Nouri. Ähnlich bewertete auch Bremens Topstürmer Max Kruse die rustikale Vorstellung. „Genau diesen Kampf müssen wir in der Liga bringen, dann werden wir auch da punkten, aber nur dann“, betonte der lange verletzte Angreifer, der die letzten 30 Minuten der Partie wieder mitarbeiten konnte.
Wenig schmeichelhaft bewerteten die Gäste aus dem Kraichgau die Bremer Leistung. „Total unverdient“, sei die TSG ausgeschieden, sagte Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann. Bremen habe in der zweiten Hälfte „kein Land gesehen“. Sein Team ärgerte sich über zwei Lattentreffer, das Gegentor durch Ishak Belfodil (31. Minute) nach einer Ecke und ganz grundsätzlich über Werders defensive Spielweise. „Das ist eine absolute Enttäuschung“, sagte Manager Alexander Rosen. „Da werden die Bälle nur nach vorne gerohrt.“