Pokal-Jackpot für Nöttingen: Bayern kommt
Nöttingen (dpa) - Der FC Nöttingen hat den Jackpot - und damit ein riesiges Problem. Seit dem Traumlos Bayern München am Mittwochabend steht die 2500-Seelen-Gemeinde zwischen Pforzheim und Karlsruhe Kopf.
Dabei gibt es für die Partie des Oberligisten gegen den Fußball-Rekordmeister in der 1. Runde des DFB-Pokals vom 7. bis 10. August noch nicht einmal einen fixen Termin. „Der FC Nöttingen bittet dringend, von telefonischen Kartenanfragen für den DFB-Pokalhit FC Nöttingen - FC Bayern München abzusehen“, hieß es auf der Internetseite des Vereins. Geschäftsführer Dirk Steidl werde mit Anfragen überhäuft.
„Wir werden dieses Spiel sicherlich nicht auf die leichte Schulter nehmen, damit es eine Pokalsensation höchstens auf anderen Plätzen gibt“, meldete sich unterdessen Bayern-Stürmer Thomas Müller auf seiner Facebook-Seite zu Wort. In den vergangenen Jahren hatte der FC Nöttingen in Hannover 96 und dem FC Schalke 04 schon zweimal zugkräftige Bundesligisten zugelost bekommen. Er verlor jeweils in der ersten Runde. „Ich habe schon zehnmal gesagt: Hannover, Schalke - jetzt gibt es nur noch den FC Bayern. Das kommt jetzt. Das ist unglaublich“, sagte Steidl in der ARD.
Mit Begeisterung reagierten auch die Stuttgarter Kickers auf die Auslosung im DFB-Pokal. Der Drittligist empfängt Titelverteidiger VfL Wolfsburg. „Wir sind mit dem Los super zufrieden und treffen auf eine tolle Mannschaft, die uns sicherlich alles abverlangen wird“, sagte Kickers-Präsident Rainer Lorz. „Wolfsburg ist ein echter Kracher und wir freuen uns auf die sportliche Auseinandersetzung.“
Freude pur herrscht beim Drittligisten Chemnitzer FC. Mit Borussia Dortmund sei dem Verein ein „Hammerlos“ beschert worden, urteilte Mittelfeldspieler Tim Danneberg. „Das ist ein hochkarätiger Gegner“, sagte auch CFC-Sportdirektor Stephan Beutel. „Uns ist klar, dass wir an 99 von 100 Tagen gegen dieses Team wenig Chancen haben.“
Zum Ruhrpottderby treten der ins Schlingern geratene Bundesligist FC Schalke 04 und Zweitliga-Aufsteiger MSV Duisburg an. Hoffnung können die Schalker aus dem bislang letzten Spiel im DFB-Pokal gegen Duisburg schöpfen: In der Saison 2010/11 trafen beide Mannschaften im Finale in Berlin aufeinander, Schalke gewann mit 5:0.
Mit dem Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena will noch ein Kleiner einem zumindest namentlich Großen ein Bein stellen. Die Thüringer haben Bundesliga-Dino Hamburger SV zu Gast. „Der Traditionsclub schlechthin ist für uns ein großartiges Los“, schwärmte Jenas Präsident Lutz Lindemann. Letztmals begegneten sich beide Vereine nach Angaben des FC Carl Zeiss am 4. Mai 1941 in Jena: Vorgängerverein 1. SV Jena trennte sich damals vor 7000 Zuschauern in einem Meisterschaftsspiel 2:2 von den Hamburgern.