Torlinientechnik wohl schon beim Pokal-Finale
Frankfurt/Main (dpa) - Die vieldiskutierte Torlinientechnik soll bereits beim DFB-Pokal-Finale am 30. Mai in Berlin zum ersten Mal im deutschen Fußball zum Einsatz kommen.
Das berichtete die Zeitung „Express“ am Sonntag unter Berufung auf einen entsprechenden Beschluss des DFB-Spielausschusses. „Nachdem sich die Liga für die Einführung entschieden hat, haben wir uns nun dafür ausgesprochen, die Technik schon vor dem Start der neuen Saison zu nutzen“, sagte Peter Frymuth, der DFB-Vizepräsident für die Bereiche Spielbetrieb und Fußballentwicklung, der Zeitung. „Die DFB-Orga-Abteilung kümmert sich nun mit dem Berliner Stadion-Betreiber um die technische Umsetzung.“ Weitere Erklärungen zu den Plänen waren vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) am Sonntag zunächst nicht zu erhalten.
Die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) hatte im Dezember im zweiten Anlauf beschlossen, das aus dem Tennis bekannte „Hawk Eye“ ab der kommenden Saison in der Bundesliga einzuführen. Im DFB-Pokal soll die Torlinientechnik zunächst nur in den Stadien eingesetzt werden, in denen sie bereits installiert wurde. „Es ist beschlossen, die Technik zu nutzen, wenn sie verfügbar ist. Ab wann sie im Pokal dann verbindlich eingesetzt wird, muss noch entschieden werden“, erklärte Frymuth dem „Express“.
Bei einer vorzeitigen Premiere des „Hawk Eye“ (englisch für Falken-Auge) während des Pokal-Finales würde sich ein Kreis schließen. Denn die heftigen Diskussionen über ein nicht gegebenes Dortmunder Tor im Endspiel des vergangenen Jahres zwischen Bayern München und dem BVB hatte die Diskussionen über die Torlinientechnik neu entfacht. Noch im März 2014 hatte sich eine Mehrheit der deutschen Profi-Clubs gegen eine Einführung ausgesprochen. Nach dem nicht gegebenen Treffer von Mats Hummels im Pokal-Endspiel stellte der Finalsieger FC Bayern den Antrag auf eine neue Abstimmung.