DFB-Pokal Viertelfinale als Chance für die Trainer Tedesco und Schmidt

Gelsenkirchen (dpa) - Für Domenico Tedesco wäre es eine Premiere, für Martin Schmidt ist es die letzte Chance, eine verkorkste Saison zu retten. Trainer Tedesco kann mit dem FC Schalke 04 sein erstes DFB-Pokal-Halbfinale erreichen.

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„Das wäre eine Riesengeschichte“, sagte der 32-Jährige vor dem Viertelfinale gegen den VfL Wolfsburg am Mittwochabend (20.45 Uhr). Aber der Gegner steht unter Druck, denn nur mit einem Erfolg kann der Tabellen-13. sein Saisonziel noch erreichen. „Drei Siege, dann ist man im internationalen Fußball“, rechnete VfL-Coach Martin Schmidt vor. Dafür müssten die Remis-Könige der Liga mal wieder gewinnen.

Zwölfmal spielten die Wölfe in dieser Saison schon unentschieden, elfmal unter Schmidts Regie. Auch in der Liga trennte sich Wolfsburg von Schalke zuletzt 1:1 - Divock Origi traf im Oktober in der Nachspielzeit. „Wir haben auf Schalke schon gute Moral bewiesen, diesmal wollen wir gewinnen und weiterkommen“, sagte Maximilian Arnold. Der VfL fahre nicht dahin, „um ein bisschen Luft zu schnuppern“, fügte der Mittelfeldspieler hinzu. „Wir werden alles reinwerfen und wollen gewinnen, alles andere spielt keine Rolle“, versprach Schmidt. Ein Remis kann es zumindest in der K.o.-Partie nicht geben.

Der VfL-Trainer kündigte auf einigen Positionen Veränderungen an, denn „wir haben Spieler, die können nicht drei Spiele am Stück spielen.“ Die Schalker Ambitionen sind unterdessen trotz der jüngsten Rückschläge - auf eine glänzende Hinrunde folgten bislang in der Rückrunde nur vier Punkte aus vier Spielen - weiterhin groß. „Wenn man im Viertelfinale steht, hat jeder das Finale in Berlin im Auge“, sagte Schalkes Sportvorstand Christian Heidel.

Dass die Stimmung im Schalker Umfeld nach der Last-Minute-Heimpleite gegen Werder Bremen und vor dem Spiel beim FC Bayern München gedämpft ist, ärgert Heidel: „Auf Schalke macht man sich schnell Gedanken über ein Schreckensszenario „Was wäre, wenn...“. Aber wir befassen uns nicht mit negativen Dingen, wir schauen nach vorne“, betonte Heidel.

Trainer Tedesco lebt es vor. „Ich brenne, die Jungs brennen - von mir aus könnte in einer halben Stunde angepfiffen werden“, beschrieb der Coach am Dienstagmittag seine Gefühlslage. Nur vier Tage nach dem 1:2 gegen Bremen ergebe sich „die Möglichkeit, kurzfristig Positives auf den Schirm und in den Kopf zu kriegen.“

Die zuletzt offenbarten Schwächen im Schalker Spielaufbau und Abschluss soll mit Hilfe von Leon Goretzka und Guido Burgstaller abgestellt werden. „Wir haben großen Hunger auf das Erreichen des Halbfinals“, sagte Tedesco vor dem vierten Pokalduell der Clubgeschichte gegen Wolfsburg.

Dass Burgstaller in den vergangenen beiden Partien trotz seiner sieben Saisontore nur auf der Ersatzbank saß, rechtfertige der Trainer mit „fehlender Frische“. Auch Goretzka, der nach seiner Verletzungspause nur einmal in der Startformation stand, könnte von Anfang an mit Max Meyer in der Mittelfeldzentrale die Fäden ziehen.