Auch im Kader wird es Veränderungen geben. So verlässt Innenverteidiger Matthias Ginter (28) die Borussia nach fünf Jahren (179 Spiele) und wechselt ablösefrei zu seinem Heimatverein SC Freiburg. Mit ein Grund für diese für viele überraschende Entscheidung könnte die von ihm und seiner Frau persönlich betreute Stiftung für geistig, körperlich sowie sozial benachteiligte Kinder sein. Für Ginter steht Maxim Leitsch auf dem Zettel, der 23-Jährige besitzt beim VfL Bochum eine Ausstiegsklausel in Höhe von drei Millionen Euro. Mindestens das Vierfache soll Ramy Bensebaini (27) in die Gladbacher Kasse spülen. Der algerische Linksverteidiger wird neben den stets bei Borussia buhlenden Dortmundern auch beim FC Barcelona, dem FC Sevilla und Juventus Turin gehandelt. Keinen neuen Vertrag erhält Keanan Bennetts (23/offensives Mittelfeld).

Zudem drohen bei entsprechenden Angeboten die Abgänge der Leistungsträger Jonas Hofmann, Alassane Pléa und Breel Embolo. Dafür kehren (zumindest vorerst) die ausgeliehenen Moritz Nicolas (24/Torwart/Viktoria Köln), Andreas Poulsen (22/Linksverteidiger/FC Ingolstadt 04), Rocco Reitz (20/zentrales Mittelfeld/VV St. Truiden), Famana Quizera (20/Academica Viseu), Hannes Wolf (23/beide offensives Mittelfeld/Swansea City) sowie Torben Müsel (22/Angriff/KAS Eupen) zurück.

Nach 28 Jahren als Spieler und Funktionär bei Bayer 04 Leverkusen hat sich Sport-Geschäftsführer Rudi Völler aus dem operativen Geschäft verabschiedet. Der 62-Jährige wird ab sofort nur noch als Mitglied im Gesellschafterausschuss sowie als Repräsentant des Vereins wirken. Auf dem Feld servus sagte Julian Baumgartlinger (34). Der defensive Mittelfeldspieler aus Österreich hat nach sechs Jahren bei der „Werkself“ keinen neuen Vertrag mehr erhalten.

Angreifer Moussa Diaby (22) hingegen würde Trainer Gerardo Seoane nur zu gerne behalten, der Franzose aber peilt einen Wechsel nach England an. Mit in dieser Saison insgesamt 17 Treffern und 14 Torvorlagen hat er dafür gute Argumente und dürfte bei einem Wechsel zudem die Kasse an der Dhünn gut füllen. Zurückkehren werden (zumindest vorerst) die ausgeliehenen Mitchell Weiser (28/Rechtsverteidiger/Werder Bremen), Nadiem Amiri (25/Mittelfeld/CFC Genua 1893) sowie Joel Pohjanpalo (27/Angriff/Rizespor).

Die überraschend gute Saison sowie das Schwächeln besser besetzter Konkurrenten hat den 1. FC Köln in die Qualifikation der Europa-Conference-League gespült, allerdings bei anderen Vereinen auch Begehrlichkeiten geweckt. So zeigen Borussia Dortmund und RB Leipzig starkes Interesse am zentralen Mittelfeldspieler Salih Özcan (24), auch der Verbleib von „Sechser“ Ellyes Shkiri (27) sowie Torjäger Anthony Modeste (34/21 Treffer) ist keineswegs sicher. Innenverteidiger Luca Kilian muss nach seiner Leihe erst einmal wieder zum FSV Mainz 05 zurück, die „Geißböcke“ planen jedoch eine feste Verpflichtung des Innenverteidigers. Gehen müssen dafür Linksverteidiger Jannes Horn (25) sowie der Österreicher Louis Schaub (27/offensives Mittelfeld). Nur noch der offiziellen Vermeldung bedürfen die Zugänge von Linton Maina (22/offensives Mittelfeld/Hannover 96) sowie Mittelfeld-Talent Denis Huseinbasic (20/Kickers Offenbach).

Zwei Urgesteine der Schwarz-Gelben haben Abschied genommen. 44 Jahre lang stand Michael Zorc in Diensten von Borussia Dortmund, nun übergab der 59 Jahre alte Sportdirektor die Geschäfte endgültig an Sebastian Kehl (42) und auch für Linksverteidiger Marcel Schmelzer (34) ist nach 17 Jahren beim BVB Schluss. Nur 36 Monate nach seiner Ankunft hat sich Torjäger Erling Haaland (21) zu Manchester City verabschiedet, immerhin kassiert der BVB für den Norweger 75 Millionen Euro. Ohne Ablöse geht Torwart Roman Bürki (31) nach St. Louis in die MLS, dazu kehren die ausgeliehenen Marin Pongracic (24/Innenverteidiger) und Reinier (20/offensives Mittelfeld) zum VfL Wolfsburg beziehungsweise zu Real Madrid zurück. Überdies gibt es keine neuen Verträge für Dan-Axel Zagadou (23/Innenverteidiger) sowie Axel Witsel (33/defensives Mittelfeld).

Für positionsgetreuen Ersatz haben Zorc und Kehl bereits frühzeitig gesorgt. Als Ersatztorwart kommt Marcel Lotka (21) von Hertha BSC, die Innenverteidigung wird mit Niklas Süle (26/FC Bayern München) sowie Nico Schlotterbeck (22/SC Freiburg/20 Millionen Euro) verstärkt und als Mittelstürmer schnappte sich der BVB für 30 Millionen Euro den auch von den Bayern umworbenen Karim Adeyemi (20) von RB Salzburg. Damit soll die Einkaufstour am Borsigplatz allerdings noch nicht beendet sein, verbrieft ist weiterhin das Interesse an Ramy Bensebaini und Salih Özcan.

Trainer Thomas Reis (48) hat seinen Vertrag verlängert, Sportdirektor Sebastian Schindzielorz zögert noch. Der 43-Jährige steht auf dem Wunschzettel des VfL Wolfsburg, wo Jörg Schmadtke stark in die Kritik geraten ist. Derweil enden die Ausleihen von Konstantinos Stafylidis (28/Linksverteidiger/Hoffenheim), Eduard Löwen (25/Hertha BSC) und Elvis Rexhbecaj (24/beide zentrales Mittelfeld/VfL Wolfsburg). Stafylidis möchte der VfL behalten, Löwen konnte die Erwartungen nicht erfüllen, bei Rexhbecaj ist der Preis das Problem. In diese Personalie könnte allerdings Bewegung kommen, sollte Schindzielorz tatsächlich in die Autostadt wechseln. Mittelfeld-Routinier Robert Tesche (35) wurde verabschiedet, für den „Oldie“ ist das Tempo in der Bundesliga zu hoch geworden. Schmerzen könnte hingegen der Verlust von Mittelstürmer Sebastian Polter. Der 31-Jährige (elf Treffer) wird von Eintracht Frankfurt umworben. Möglich, dass bei einem Abgang des Wilhelmshaveners wieder Verwendung für Jürgen Locadia (28) besteht, der eigentlich bereits durch den vom Karlsruher SC geholten Philipp Hofmann (29) ersetzt wurde. Möglich ist allerdings auch, dass der von seiner Leihe zu Cercle Brügge zurückkehrende Silvére Ganvoula (26) eine neue Chance erhält.

Was bei allem Überschwang der Aufstiegsfeier vergessen wurde, Sportdirektor Rouven Schröder muss sich auf die Suche nach einem neuen Trainer machen. Kandidaten für die Nachfolge von Interims-Lösung Mike Büskens gibt es mit Hütter, Weinzierl und Kohfeldt seit dem Wochenende drei mehr – doch dadurch ist der Preis für die klammen „Knappen“ plötzlich heiß geworden. Denn neben Mönchengladbach, Augsburg sowie Wolfsburg suchen ja auch Hertha BSC, Bielefeld und Fürth neue Übungsleiter. Zudem wartet auf Schröder viel Kader-Arbeit. Das vorhandene und teilweise nur ausgeliehene Personal war ausschließlich für den unverhandelbaren Aufstieg zusammengestellt worden, einigen aber wird es für eine Etage höher an Qualität fehlen.

Von einem Trio ist Schröder jedoch überzeugt, er verpflichtete die Mittelfeldspieler Thomas Ouwejan (25/AZ Alkmaar/2 Millionen) und Rodrigo Zalazar (22/Eintracht Frankfurt/1,5 Millionen) sowie Angreifer Marvin Pieringer (22/SC Freiburg II/500 000) fest. Hinzu kommen ablösefrei die Innenverteidiger Leo Greiml (20/Rapid Wien) und Ibrahima Cissé (21/KAA Gent U21). Fünf weitere Leihen, darunter die von Innenverteidiger Ko Itakura (25/Manchester City) enden, auf der anderen Seite kehren gleich neun verliehene Akteure zurück. Unter ihnen sind Großverdiener wie Ozan Kabak und Amine Harit, die sich Schalke aktuell auch in der Bundesliga finanziell nicht mehr leisten kann.