Bierhoff über Gauland: „Irgendwann wird es langweilig“

Berlin (dpa) - Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff stellt es den Fußballern frei, zu politischen Debatten Stellung zu beziehen.

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„Sie können ihre Stimme, die Aufmerksamkeit, die ihnen zuteilwird, durchaus nutzen“, sagte Bierhoff in einem Interview der „Zeit“. Als Beispiel nannte er Jérôme Boateng, der sich nach den Vorwürfen gegen ihn von AfD-Vize Alexander Gauland „sehr klar“ geäußert habe. „Aber wir werden nicht zulassen, dass Wahlkampfthemen auf den Fußball und insbesondere auf unsere Spieler abgewälzt werden.“

Zu Gaulands neuerlicher Polemik, die Nationalelf sei „schon lange nicht mehr deutsch“, sagte Bierhoff: „Irgendwann wird es langweilig. (...) Man muss doch nur ein wenig über den eigenen Tellerrand blicken, um zu sehen, dass die Welt sich weiterentwickelt.“

Die Nationalelf stehe „für das weltoffene Deutschland“, betonte Bierhoff. Acht Spieler des deutschen EM-Aufgebots hätten Eltern mit Migrationshintergrund. Allerdings sei nur Lukas Podolski im Ausland geboren worden.