Bringschuld erbracht: Boateng hat „Spaß“ mit Ronaldo
Lwiw (dpa) - Bringschuld erbracht! Nachtschwärmer Jérome Boateng hielt im bislang schwersten Länderspiel seiner Karriere dem großen Druck stand.
Äußerlich unbeeindruckt vom Rummel um einen Barbesuch in der Nacht vor der Abreise zur Fußball-EM erfüllte der 23-Jährige den Spezialauftrag als Bewacher von Weltstar Cristiano Ronaldo und stellte nach dem 1:0-Sieg gegen Portugal stolz fest: „Es hat Spaß gemacht. 90 Minuten kann man ihn nicht ausschalten. Aber ich habe es ganz ordentlich gemacht, mit Hilfe der anderen natürlich.“
Joachim Löw hatte Boateng scharf für sein unprofessionelles Verhalten gerügt und gefordert, dass sich der Bayern-Verteidiger „zerreißen“ müsse. Nach der couragierten Leistung lobte ihn der Bundestrainer: „Überwiegend hat er Ronaldo gut im Griff gehabt.“
Die spektakulärste Aktion war eine Monstergrätsche, als er den Superstar von Real Madrid in höchster Not bremsen konnte. „Man muss sich auf den Ball konzentrieren. Er hat verdammt schnelle Füße“, schilderte Boateng und betonte: „Allein habe ich das nicht gemacht.“
Nach dem Wirbel um sein Tête-à-tête mit einem Nacktmodel musste Boateng Nerven beweisen. Es gelang ihm, was nicht nur Lukas Podolski beeindruckte: „Das war eine Superleistung von Jérome nach dem, was die ganze Woche geschrieben wurde. Das war nicht einfach für ihn.“