Chronologie: Der Weg der Azzurri ins EM-Endspiel

Berlin (dpa) - Kurz vor der EM schockt ein neuer Wettskandal den italienischen Fußball und bringt Unruhe in die „Squadra Azzurra“. Doch Trainer Cesare Prandelli lässt sich nicht beirren. Die Nachrichtenagentur dpa dokumentiert die wichtigsten Etappen:

28. Mai: Die italienische Polizei nimmt Lazio-Rom-Kapitän Stefano Mauri fest. Wegen des Verdachts von Spielmanipulationen streicht Prandelli Verteidiger Domenico Criscito aus dem EM-Aufgebot.

29. Mai: Trotz der Ermittlungen nimmt Prandelli Verteidiger Leonardo Bonucci mit zur EM. Italiens Ministerpräsident Mario Monti stellt den gesamten Profi-Fußball im Land infrage.

30. Mai: Die Polizei will Torwart Gianluigi Buffon in der Affäre als Zeuge hören. Er hatte in Bezug auf eine angebliche Ergebnisabsprache in der vergangenen Saison missverständliche Aussagen gemacht.

31. Mai: Buffon muss im Wettskandal keine Vorladung der Staatsanwaltschaft vor der EM befürchten. Er wolle Italiens Vorbereitung nicht stören, sagt Staatsanwalt Roberto Di Martino.

1. Juni: Nationaltrainer Prandelli schließt wegen des Wettskandals sogar einen EM-Verzicht nicht aus. „Es gibt wichtigere Dinge“, sagt er und sorgt unter den Fans für Empörung.

3. Juni: Unterstützung ist im Anmarsch! Staatspräsident Giorgio Napolitano kündigt seinen Besuch für den Auftakt gegen Spanien an.

5. Juni: Die heiße Phase beginnt - Italiens Team trifft in Polen ein. Am selben Tag steht das erste Training in Krakau auf dem Programm.

10. Juni: Mit einem taktisch meisterhaften 1:1 gegen Titelverteidiger Spanien startet Italien in die Endrunde und schöpft neuen Mut.

12. Juni: Nationalstürmer Antonio Cassano sorgt für Wirbel. „Ich hoffe, dass keine Schwulen in der Mannschaft sind“, sagte er.

14. Juni: Zweites Spiel, zweites Remis - nur 1:1 gegen Kroatien. Italien bangt um das Viertelfinale.

18. Juni: Nach einem 2:0 gegen Giovanni Trapattonis Iren steht die „Squadra Azzurra“ in der K.o.-Runde. Bonucci hält Mario Balotelli bei dessen Wutausbruch nach dem zweiten Treffer vorsorglich den Mund zu.

20. Juni: Der frühere Nationalcoach Marcello Lippi ist begeistert. „Jetzt ist kein Ziel mehr unerreichbar“, sagt der WM-Coach von 2006.

23. Juni: Mit einer kryptischen Formulierung verwirrt Balotelli. „Ich habe den Arsch nicht in Nutella“, erklärt die Diva. Eine derartige Redewendung existiert im Italienischen nicht.

24. Juni: Uff! Italien setzt sich gegen England verdient mit 4:2 nach Elfmeterschießen durch. Nun wartet im Halbfinale Deutschland.

28. Juni: „Bravotelli!“ - ausgerechnet Exzentriker Balotelli schießt Italien mit zwei Toren ins Finale.

1. Juli: Endspiel in Kiew gegen Titelverteidiger Spanien.