Criscito beschwert sich über EM-Ausmusterung

Rom (dpa) - Italiens Nationalspieler Domenico Criscito hat sich über seine Ausmusterung für die Europameisterschaft beschwert.

„Damit bin ich nicht einverstanden. Der Fußballverband hätte abwarten müssen“, sagte der Verteidiger von Zenit St. Petersburg in einem am Freitag veröffentlichten Interview der „Gazzetta dello Sport“. Nationaltrainer Cesare Prandelli hatte Criscito aus dem EM-Kader gestrichen, weil die Staatsanwaltschaft Cremona gegen den Profi wegen des Verdachts der Wettmanipulation ermittelt.

Am Pfingstmontag hatte die Polizei Criscitos Zimmer im Trainingszentrum der Azzurri in Florenz durchsucht. „Ich habe überhaupt nichts mit der Sache zu tun“, versicherte Criscito und klagte: „Jetzt werde ich zum Dreh- und Angelpunkt des Skandals.“ Er sei zwar „erschüttert gewesen“, habe sich aber dennoch in der Lage gefühlt, mit zur EM zu fahren.

Während Prandelli Criscito schnell ausmusterte, hielt er an Leonardo Bonucci fest. Dabei ermittelt der Staatsanwalt auch gegen den Verteidiger von Juventus Turin wegen des Verdachts des Sportbetrugs und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Einen entsprechenden Aktenbeleg veröffentlichte die „Gazzetta“ am Freitag. Der Fußballverband begründete die unterschiedliche Behandlung der beiden Spieler damit, dass Bonucci im Gegensatz zu Criscito keinen offiziellen Ermittlungsbescheid erhalten habe. Dies scheint jedoch nur eine juristische Formalität zu sein.