De Maizière glaubt an die deutsche Mannschaft
Berlin (dpa) - Thomas de Maizière wird am Dienstag beim dritten Vorrunden-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Paris selbst auf der Tribüne sitzen. Die deutsche Elf muss dann gegen Nord-Irland antreten.
De Maizière kümmert sich als Bundesinnenminister in der Regierung um den Sport. Fußball-Termine gehören für den CDU-Politiker also ab und an sogar zum Job. Im dpa-Interview verrät de Maizière, wer seine Favoriten bei der EM sind und was sein persönlicher Glücksmoment auf dem Fußballplatz war.
Wer wird Ihrer Meinung nach Europameister und warum?
Thomas de Maizière:Ich tippe auf Deutschland. Unsere Mannschaft muss sich dafür aber noch steigern. Auch die arrivierten Mannschaften aus Frankreich, Spanien und Italien sehe ich als Mitfavoriten. Wir haben allerdings auch schon die ein oder andere Überraschung bei dem Turnier erlebt.
Wie und wo schauen Sie die Spiele?
De Maizière:Das dritte Vorrundenspiel sehe ich vor Ort mit meinem französischen Kollegen Bernard Cazeneuve in Paris. Sonst werde ich die Spiele unserer Mannschaft mit Freunden im Fernsehen sehen. Ob ich auch genug Zeit habe, die anderen Spiele zu schauen, muss ich dann von Fall zu Fall sehen.
Was war der größte Fußball-Moment ihres Lebens?
De Maizière:Ich erinnere mich noch heute an ein Tor, dass ich als Schüler gegen einen bis dahin unüberwindlich geglaubten Torwart geschossen habe. Hat leider aber auch nur das eine Mal geklappt. Auf der großen Bühne fallen mir sofort die großen Erfolge der Nationalmannschaft ein. 74, 90 und natürlich auch 2014. Auch der Doublegewinn der Borussia mit dem fantastischen 5:2 im Endspiel war ein toller Moment. An Niederlagen habe ich vor allem das bittere Halbfinale bei der WM 2006 in Erinnerung.
Wirken sich die die Terroranschläge von Paris rund um das Länderspiel Frankreich-Deutschland im vergangenen November auf Ihre EM-Begeisterung aus?
De Maizière:Nein. Ich freue mich auf tolle KO-Spiele und über die Begeisterung in Deutschland. Es ist immer eine besondere Stimmung und ich finde es gut, dass wir spätestens seit der WM 2006 auch wieder ein unverkrampfteres Verhältnis zu Symbolen wie unserer Nationalflagge haben. Der Mord an einem französischen Polizisten und seiner Frau Anfang der letzten Woche hat mich allerdings tief bestürzt. Ich hoffe, wir können im weiteren Turnierverlauf wieder mehr über den Sport und weniger über Sicherheit reden.
ZUR PERSON: Bundesinnenminister Thomas de Maizière ist innerhalb der Regierung für den Sport zuständig. Als Jugendlicher hat er selbst Fußball gespielt. Der CDU-Mann ist Fan von Borussia Dortmund. Seine Beziehung zum BVB nannte er mal eine „uralte Liebe“.