Die Équipe tricolore ist bereit für die EM-Mission
Metz (dpa) - Es kann losgehen, Frankreichs Fußball-Nationalmannschaft sehnt den Anpfiff der EM im eigenen Land herbei.
„Wir werden bereit sein“, betonte Trainer Didier Deschamps nach dem vierten Sieg im vierten Testspiel in diesem Jahr. „Wir freuen uns, wenn diese EM beginnt“, meinte Angreifer Olivier Giroud. Bis Freitag müssen sich Giroud und seine Kollegen noch gedulden. Um 21.00 Uhr wird die EM in Frankreich dann mit der Partie gegen Rumänien im Stade de France beginnen.
Mit dem 3:0 gegen Schottland am Samstag in Metz gelang der Équipe tricolore eine gelungene Einstimmung. Zum ersten Mal in diesem Jahr blieb die Mannschaft dabei ohne Gegentor. Zudem erhöhte das Team um Doppeltorschütze Giroud und Bayern Münchens Kingsley Coman, der zum Wiederanpfiff für Antoine Griezmann Platz machen musste, die eigene Ausbeute auf beachtliche 13 Treffer in vier Spielen.
„Das ist gut für das Selbstvertrauen“, sagte Deschamps nach dem Sieg gegen die nicht für die EM qualifizierten Schotten. „Aber wir werden jetzt nicht übermütig, die Spieler erst recht nicht.“ Der Welt- und Europameister weiß: Zwei Jahre ohne Pflichtspiel haben nur bedingte Aussagekraft, selbst wenn die Franzosen sich hochkarätigen Gegnern stellten. Hinzu kam aber, dass gerade die Partien gegen Weltmeister Deutschland und das Fußball-Mutterland England durch die Terrorattacken von Paris und Saint-Denis sportlich bedeutungslos waren.
Die traurige Stimmung von damals ist gewichen, Hoffnung und Zuversicht prägen das Team nun. Nicht aber Selbstzufriedenheit. „Wir müssen das Niveau noch weiter steigern“, betonte Dimitri Payet nach dem Erfolg über die Schotten mit drei Treffern in der ersten Habzeit.
Giroud, der sich beim 3:2 gegen Kamerun in Nantes zuvor noch Pfiffe hatte anhören müssen, brachte die Franzosen mit seinen beiden Treffern (8. und 35. Minute) in Führung. Vereinskollege Laurent Koscielny vom FC Arsenal legte nach (39.) - es war das erste Tor für den Abwehrspieler im Dress von Les Bleus in seinem 29. Einsatz.
Allen voran wird es aber auf Giroud bei Frankreichs Titelmission ankommen. Nach dem Verzicht auf Karim Benzema wird der 49-malige Nationalspieler als Angriffsspitze gefordert sein. Gegen die Schotten erzielte der 29-Jährige die Länderspiel-Tore 16 und 17. Zuvor war er auch beim 3:2 gegen die Kameruner und beim 3:2 gegen die Niederlande zur Stelle gewesen - nur beim 4:2 gegen Russland ging Giroud in diesem Jahr leer aus. „Ich hoffe, dass meine Serie der Mannschaft weiterhin hilft, Spiele zu gewinnen“, sagte er und kann den EM-Auftakt kaum mehr erwarten. „Die Zeit beginnt, lang zu werden.“
Von Metz ging es für den 23-köpfigen Kader und den Trainerstab ins Centre National du Football in Clairefontaine. Bei wenig sommerlichen 13 Grad Celsius bat Deschamps sein Team zum Training am Sonntag auf den Platz. „Wir legen jetzt den Schalter um und konzentrieren uns auf den Titelkampf, der nun kommt“, betonte Kapitän und Torwart Hugo Lloris. Neben den Rumänen sind Albanien und die Schweiz die weiteren Gruppen-Gegner der Franzosen.